Vor einer Baumgruppe rechts im Bildmittelgrund tragen drei Putten unter Zuhilfenahme eines Stofflakens den trunkenen, weinlaubbekränzten Bacchusknaben über sich her, während drei weitere Putti mit Bändern ein großes rotes Sonnensegel spannen. Eine Dreiergruppe von Putti mit einem Zicklein vor einer Landschaft in Abendrot im Hintergrund scheint von anderer Hand gemalt oder bei einer späteren Restaurierung verändert worden zu sein.
Der Künstler variiert Kompositionen von Peter Paul Rubens und Anthonys van Dyck miteinander, insbesondere orientierte er sich an Rubens Münchner "Früchtegirlande" von 1616/17, Rubens "Caritas" aus Schloß Weißenstein bei Pommersfelden und Anthonis van Dycks "Triumph des Bacchuskindes" von 1626 im Kunsthaus Zürich. Rubens und van Dyck wiederum ließen sich durch dionysische Reliefs auf antiken Sarkophagen inspirieren.
Das Gemälde ist unsigniert und undatiert. Die Malerei weist Kratzer und Fehlstellen am Rand, das Firnis ist nachgedunkelt und verschmutzt. Die Rahmung in schwarzer Profilleiste mit Goldkante innen stammt aus dem 19. Jahrhundert. (ek)
Das Gemälde stammt aus der Wredowsche Kunstsammlung.
Literatur:
Vgl. Barnes, Susan (Hg.): Van Dyck. A complete catalogue of the paintings, New Haven 2003, pp. 168-169 (Dycks Bacchus) - Vgl. Jonckheere, Koenraad: The Auction of King William's Paintings 1713, Amsterdam; Philadelphia, 2008, fig. 112.
