Karl Plock (1861-1924) war ein in Karlsruhe gebürtiger Landschaftsmaler, der nach Reisen in die Niederlande und Italien fast zwei Jahrzehnte auch in Italien lebte und als Maler und Restaurator dort arbeitete. 1915 kehrte er nach Karlsruhe zurück. Seine Malerei folgt den melancholischen Fin de siècle Stimmungen der Jahrhundertwende, die auch von seinem Karlsruher Lehrer Gustav Schönleber gepflegt wurden. Er war auch als Tier- und Genremaler tätig, seine Gemälde waren für den freien Kunstmarkt geschaffen.
Auf diesem hochformatigen Gemälde handelt es sich um eine in der Wirkung durch goldgelben Himmel und die entsprechende Wasserspiegelung bei nur winziger Welle gesteigerte Komposition. Solche vorgelagerten Burgeninseln vor felsiger Küste gibt es in Italien häufiger, etwa vor Cinque terre oder auch auf Ischia. Die hier dargestellten Elemente sind jedoch keine Ansicht. Der Treppenpfad an felsiger Küste vorn, der abenteuerliche Brückebogen zur Insel und die links im Hintergrund sichtbare Burg werden von zwei verschatteten Birkenstämmen, kontrastiert. Das unsignierte Bild war ehemals gerahmt und weist in der Oberfläche Kratzer und Abplätterungen auf. (ib)
Das Gemälde wurde dem Museum vom Rat der Stadt Brandenburg nach 1945 übergeben.