Dargestellt ist die Ölbergszene, Teil der Passionsgeschichte Christi. In der Nacht vor seiner Kreuzigung betet Christus im Beisein seiner schlafenden Jünger Jakobus, Johannes und Petrus im Garten Gethsemane. Ihm erscheint ein Engel, der ein Kreuz in den Händen hält, während sich aus dem Hintergrund bereits Kriegsknechte nähern. Das sekundär aufgebrachte Monogramm "AD /1500" bringt das Gemälde mit Albrecht Dürer (1471-1528) in Zusammenhang und tatsächlich hat der einflussreiche und vielbeschäftigte Maler, Zeichner, Kupferstecher und Holzschneider eine ähnlich aufgefasste Szene von Christus am Ölberg in seiner Kupferstichpassion (1508) gestochen, was häufig kopiert und variiert wurde. (s. Dürer online) Die alte Zuschreibung an Albrecht Altdorfer entbehrt jeder Grundlage.
Die Malerei wird hier provisorisch dem vielbeschäftigten Hans Schäufelin (um 1480-1538 oder 1540) oder seiner Werkstatt zugeordnet, der als Nachahmer Dürers doch in vielen Details altertümlicher als das nie erreichte Vorbild ist. Eine Altertümlichkeit sind hier etwa die goldenen Strahlenkränze und Heiligenscheine. Schäufelins Malerei ist ungleich in der Qualität, auch hier fallen handwerklich gefertigte Partien im Felsen, Erdreich oder der Kleidung neben detaillierten und qualitätvollen Partien vor allem in den Gesichtern und beim Engel auf. Die Malerei wurde im 19. Jahrhundert überarbeitet, restauriert und gereinigt, in diesem Zusammenhang wurde die Platte auch parkettiert. Der Malgrund ist leicht wellig und rissig mit unauffälligen Kratzern und Schabstellen am Rand, außerdem nachgedunkelt, aber insgesamt in gutem Zustand. Der auffällige breite und profilierte Eichenholzrahmen stammt aus der Zeit der Restaurierung im 19. Jahrhundert. (ib)
Das Gemälde gehört zum Altbestand des Museums vor 1945.
Literatur:
Vgl. Christof Metzger: Hans Schäufelin als Maler, Berlin 2002 (zum Maler). - https://sempub.ub.uni-heidelberg.de/duerer.online/de/wisski/navigate/678/view [Dürer online]