Dargestellt ist von einem imaginären erhöhtem Standpunkt ein Blick in eine Ackerlandschaft: Die Linien gewölbter Feldstreifen laufen vor einer Hecke zusammen, hinter der sich in der Ferne bläulich-violett ein kleiner Höhenzug mit Bewaldung erhebt. Es ist Sommer, Mohn und Leinen blühen, Kohl und Gerste reifen, es ist ein bedeckter Tag, vorn sind eine Frau, weiter hinten ein Mann in dieser sonst nahezu paradiesischen Landschaft tätig. In senkrecht getüpfelter und gestrichelter Weise arbeitet der Maler die Landschaftsformen und einen grün-rot-braun-violetten Farbklang heraus. Es handelt sich um eine Landschaft, die man 1966 in der Zeit nach der Kollektivierung der Landwirtschaft nur noch partiell finden konnte.
Wolfgang Wegener (1933-2001) war in Rostock geboren und in Mecklenburg, und zwar in Teterow zur Schule gegangen, bevor er in den 1950er Jahren erst eine Ausbildung als Lithograph, dann als Graphiker und bis 1958 als Maler erhielt. Nach dem Studienende lebte er in Kleinmachnow, bis er 1971 nach Potsdam-Nedlitz übersiedelte. Immer wieder zog es ihn in seine mecklenburgische Heimat, für deren stille Schönheit er sehr individuellen Ausdruck fand.
Das Gemälde ist links unten signiert und monogrammiert "66 WE", rückseitig ist wohl vom Künstler selbst auf dem Keilrahmen der Titel "Mecklenburger Landschaft" und sein Name und seine damalige Adresse in Kleinmachnow, An der Stammbahn 1, vermerkt. Eine schmale grau gefasste Leiste rahmt die Malerei. (ib)
Es handelt sich um einen Ankauf für das Museum mit Mitteln des Kulturfonds beim Rat der Stadt Brandenburg an der Havel im Jahre 1967.
Literatur:
Weidauer, Klaus: Wolfgang Wegener (Welt der Kunst), Berlin 1988. (über den Künstler).