Dargestellt ist ein den Betrachter verschmitzt anschauender alter, bärtiger Mann in weißem antiken Gewand mit einem Lorbeerkranz auf seinem grauen Haar. Hier dürfte es sich um die Darstellung eines antiken Philosophen oder Dichter handeln. Seit der Antike gilt der Lorbeerkranz als Symbol des Sieges, Ruhms und Friedens.
Solche Darstellungen als Schmuck von Schlössern und Bürgerhäusern waren seit dem Barock von sich philosophisch gebenden Auftraggebern beliebt, berühmte Vorbilder schufen etwa Jacob Jordaens (1593-1678), sein Lehrer Peter Paul Rubens (1577-1640) oder auch Anthonis van Dyck (1599-1641). Diese Tradition reichte bis in die Gründerzeit, aus der unser Gemälde wohl eines Berliner Malers stammt. Auf die Berliner Herkunft könnte der Stempel der Firma, bei der die Holzplatte gekauft wurde, deuten.
Das Gemälde ist unsigniert und undatiert. Sein Zustand ist gut. Auf der Rückseite alter Stempel der Stadt Brandenburg (Havel), ein Klebezettel "601" und die Bleistiftnotiz "Boyer". Außerdem der Herkunftstempel der Holzplatte: "Leopold Hess Zeichen- und Malutensilien, Genthiner Straße 29, Berlin". (ib)
Das Gemälde gehört zum Altbestand des Museums.
Literatur:
Vgl. Lange, Justus; Schaudies, Irene: Jordaens und die Antike, Ausstellung in Brüssel und Kassel [2012/2013], München 2012 (über das Bildthema).