Vor nicht näher definiertem Hintergrund blickt eine alte Dame fast en face den Betrachter etwas nachdenklich aber mild schauend an. Ihr Haupt ist mit einer Spitzenhaube bedeckt, unter der einige gedrehte Locken zu sehen sind. Mittig unter dem Kinn wird die Kopfbedeckung durch eine Schleife gehalten. Darüber liegt ein großes Übertuch, welches beide Schultern bedeckt. Über einem blauen Kleid trägt die Dame einen mehrfachen, in Röhrenfalten gelegten Halskragen und eine Medaille am Bande. Dem Vorbesitzer dieses Brustbildes wird der Hinweis verdankt, es handele sich um eine "verehelichte Weber und geborene Silkrodt". Das Museum besitzt drei Pastelle mit den Porträts des Nordhäuser Pfarrers namens August Daniel Silkrodt (1796-1878), die ihn als Knabe 1801 (Inv.-Nr. V00233KaGe), als Freimaurer 1855 (Inv.-Nr. V00225KaGe) und als Pfarrer im Jahr darauf zeigen (Inv.-Nr. V00226 KaGe). Bei der alten Dame könnte es sich um die Großtante väterlicherseits handeln.
Das Gemälde ist unsigniert und undatiert. Die Malerei ist nachgedunkelt und verschmutzt. Ein Kratzer geht über das Gesicht der Dargestellten. Ein ehemals vorhandener Rahmen ist verloren. (ib)
Das Gemälde kam aus dem Nachlaß Silkrodt 1982 in die Sammlung des Museums.