Dieses Gemälde enthält noch ungelöste Fragen. Eine Signatur links unten auf der Vorderseite der Malerei konnte nicht identifiziert werden. Stilistisch hat der hier vorliegende fein getüpfelte Malstil mit dem flämischen Maler Cornelis Molenaer (um 1540-1589) nichts zu tun, auch wenn das Klebeetikett auf der Rückseite dies vermerkt. Der glatte Malstil Molenaers ist völlig anders, nur wenige Werke sind ihm sicher zuzuordnen. Außerdem bewegt sich diese Malerei eher in der holländischen Tradition etwa des Jacob Isaacksz van Ruisdael (1628-1682) und des Allaert von Everdingen (1621-1675), die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts große Bekanntheit durch Ankäufe von Galerien, Stiche und Nachahmungen erlangten. In dieser Nachfolge, eher in Deutschland als in den Niederlanden, scheint der Maler dieses Bildes zu stehen. Eine unzählbar große Anzahl derartiger Gemälde zeigt die Wertschätzung der für die deutsche Landschaftsmalerei so inspirierenden niederlandischen Landschaftsmalerei.
Auf dem leicht hochrechteckigem kleinformatigen Gemälde ist eine hügelige Landschaft mit einem Wasserfall im Vordergrund wiedergegeben, den eine Brücke überspannt. Im Mittelgrund mittig angeordnet dominiert eine Gruppe von zwei größeren Bäumen und einem kleinen dahinter. Das Gelände dahinter fällt von links, wo ein Burgturm den Hang akzentuiert, nach rechts ab, wo rechts der Baumgruppe im Tale ein Kirchturm und einige Häuser zu erkennen sind. Einige Hirten lagern rechts im Vordergrund mit ihrer Herde.
Das Gemälde in zeitgemäßem Krakelet ist in gutem Zustand, gerahmt, die Leinwand ist doubliert. Es trägt auf der Rückseite ein maschinenschriftlichen Klebeetikett der Wredowschen Zeichen- und Kunstschule. (ib)
Das Gemälde stammt aus der Wredowschen Zeichen- und Kunstschule.