Die um 1500 datierte Scheibe zeigt die Legende vom "Kerzenwunder" der hl. Gundula (auch Gudula ), der Patronin von Brüssel. Auf ihrem nächtlichen Weg zur Kirche blies der Teufel ihre Laterne aus, die jedoch von einem Engel immer wieder angezündet wurde. Die Heilige liest in einem Buch, während der kleine Teufel die Laterne, von der nur noch der Stab vorhanden ist, mit einem Blasebalg auspustet. Der Engel ist nicht erhalten geblieben, nur ein Arm ist rechts über dem Teufel erkennbar. Die in der Grisailletechnik ausgeführte Figur steht vor einem blauen Hintergrund mit rundblättrigem Fiederrankenmuster.
In der linken oberen Ecke deutet die Zwickelscheibe einen architektonischen Rundbogen an. Im Gegensatz zum Heiligenschein, dem Laternenstab und den Buchrändern ist die Teufelsfigur in einem kräftigeren Silbergelb dargestellt.