Auf einem Felsvorsprung in einer Gebirgslandschaft, rechts Bäume, lagern zwei Wanderer, im Gespräch vertieft, einer Pfeife rauchend. Die Aussicht und die Umgebung treten angesichts ihrer Erschöpfung oder ihres Gespräches zurück. In ihrer ausgebreiteten Lage kann der Betrachter ungeniert ihre farbenfrohe und städtische, für das Wandern hergerichtete Kleidung betrachten.
Der in Brandenburg geborene Genremaler Theodor Hosemann (1807-1875) ist ein leichthin, immer warmherzig erzählender Schilderer komischer Situationen. Sein Haupttätigkeitsfeld liegt auf dem Feld der Illustration und Druckgraphik, doch hat er auch ein reiches malerisches Werk hinterlassen, das der wissenschaftlichen Bearbeitung harrt.
Das Gemälde ist rückseitig vom Künstler mit schwarzer Farbe signiert und datiert "Th. Hosemann 1859." Außerdem finden sich auf der Rückseite des Keilrahmens alte Nummerierungen und Stempel. Die Leinwand ist maschinell vorgrundiert, die Malerei weist Krakelee, leichte Kratzspuren, alte Retuschen und leichte Verschmutzungen auf. Die Rahmung stammt aus neuerer Zeit. (ib)
Eine Provenienzrecherche zum Gemälde wurde durchgeführt, es gelangte in die Museumssammlung nach 1945 als Übergabe aus dem Kultur- und Schulamt der Stadt Brandenburg an der Havel. Zuvor war es Anfang der 1940er Jahre durch dasselbe erworben worden.
Literatur:
Wall, Horst: U. a. Bilder der 1920er Jahre, in: 16. Jahresbericht 2006 - 2007 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 2007, S. 180 - 210 (hier S. 185f.). - Theodor Hosemann. Ein Altmeister Berliner Malerei, Berlin 1920 (mit Werkverzeichnis, dieses Gemälde dort nicht enthalten aber vielleicht ein ähnliches: "Nr. 111 [S. 128] Rast im Wandern. (Eine kleine Ölausfühung auf Holz und eine große auf Leinwand in Berliner Privatbesitz, die kleinere die bessere.)".
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