Wie auf zwei weiteren Gemälden des brandenburgischen Malers Emil Spiess (1938-2009), die das Museum 2017 aus Privatbesitz erhielt, zeugt auch dieses von dem Bedürfnis des Malers sich von der expressiven Formensprache kommend immer stärker abstrahierend auszuprobieren. Hier ist das Gegenständliche, ein blühender Baum, noch zu erkennen. Die Formen vor allem des Laubs sind zu expressiven Dreieckformen gebrochen. Bewegung und Dynamik des formatsprengend dargestellten Baumes als Zeuge des immer wieder neu überraschenden Frühlings sind angesprochen. Blühende Bäume gehören zu einer ganzen Werkgruppe innerhalb von Spiess' Schaffens.
Mit breitem Pinselstrich ist die Farbe auf grobes Leinen aufgetragen. Die abstrakte Phase gehört in das Spätwerk des führenden Brandenburger Malers. Das Gemälde ist signiert und datiert oben links in für den Künstler typischer Weise "E. Spiess 90", anders als die beiden anderen Gemälde aus der Nachwendezeit ist dieses noch vom Künstler selbst mit einer dünnen Naturholzleiste gerahmt. (ib)
Des Gemälde gelangte 2017 als Schenkung aus Privatbesitz Brandenburg an der Havel an die Museumssammlung.
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