Der "Tod der Rahel" ist ein Hauptwerk des früh verstorbenen Malers Gustav Metz (1816-1853), das er für einen englischen Auftraggeber 1845-1848 fertigte. Dieser Auftrag gab auch den Anstoß für seine Italienreise in dieser Zeit. Rahel , war die Lieblingsfrau von Jakob, auf dessen 12 Kinder die 12 Stämme Israel zurückgehen. Dargestellt ist ihr Tod auf der Reise nach Kapernaum kurz nach der Geburt ihres zweiten Sohnes Benjamin. (Vgl. 1. Mose 36) Die Studie ist auf Oktober 1846 datiert und gibt Einblick in den sorgfältigen Fertigungsprozess.
Das Porträt der Rahel ist gegenüber der Studie in der ausgeführten Fassung [Art Gallery Sunderland Museum and Winter gardens, vgl. dazu den Aufsatz von Michael Thiemann] verändert, nämlich ohne Ohrringe und mit helleren Haaren. Interessant ist auch, dass auf der Studie die Bleistiftvorzeichnung der links verworfenen Kontur der einen Gesichtshälfte von Rahel erkennbar ist. Es wurde also zeichnerisch auch auf der grundierten Leinwand vorgebereitet, was auf anderen der Ölstudien nicht erkennbar ist. Gustav Metz hat einen breiten Rand um das Bildmotiv des Kopfes gelassen, die Leinwand ist unregelmäßig beschnitten. Viele der Studien von Gustav Metz tragen auf der Rückseite den Stempel des Händlers an der Piazza Spiagna in Rom, diese besonders deutlich, so dass der Name des Händlers "F. L. Acheron Hayard" lesbar ist.
Die Studie ist links unten mit Bleistift bezeichnet "Rom d. 5 Oct. 1846. / la Muschina. / [darunter:] "Tod der Rahah" [Rahah durchgestrichen und verbessert darunter geändert zu] "Rahel", links unten lfd. Nummer "35", wohl auch vom Künstler. Außerdem handelt es sich um eine der wenigen vom Künstler signierten Studien, rechts unten "G. Metz".
Die Studie wurde 1995 von Dr. Hans Wille an das Museum übergeben.
Literatur:
Thiemann, Michael: Gustav Ferdinand Metz' Tod der Rahel (1847) und die biblische Historienmalerei im 19. Jahrhundert, in: das münster, 68/2015 (Heft 1), S. 46-59). - Vgl. Wille. Hans: Gustav Metz. Leben und Werk eines vergessenen Spätromantikers. In: Zeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, 47, 1993, S. 74 - 91 (über den Lebensweg des Malers).
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