Dargestellt ist von der erhöhten Aussicht des Wasserturms Kirchmöser ein Blick über die Havel, die sich hier zum Plauer See verbreitert. Am anderen Ufer des Sees in der bläulich, dunstigen Ferne, der von weißem und blauen Rauch aus den Schornsteinen bestimmt wird, sind - in der Topographie nicht genau bestimmbar - das Stahlwerk Brandenburg und die Stadt mit einigen Kirchtürmen - erkennbar. Im Vordergrund bilden ältere Industriebetriebe, etwa der ehemaligen Pulverfabrik in Kirchmöser, mit einigen stillgelegten Schornsteinen zwischen viel Grün das Gegenstück zur aktiven Industriestadt in der Ferne. Auf der weiten, spiegelnden Wasserfläche dieses Sommertages sind einige Segler unterwegs. Alles in allem handelt es sich also eher um eine idyllische Erholungslandschaft zwischen alter und neuer Industrie an den Bildrändern.
Der Stil ist impressionistisch, pastos sind mit breitem Pinsel, mal streichend, mal tupfend, Farbflächen neben- und übereinander gesetzt.
Das Gemälde wurde wie meist bei Emil Spiess von diesem selbst gerahmt, hier mit einer weißen Profilleiste. Links unten ist das Gemälde signiert und datiert "E. Spiess, 72, 73". Rückseitig hat der Künstler mit roter Farbe das Gemälde betitelt, datiert und übrigens auch bepreist, ein Hinweis auf einen freien Verkauf. "Brandenburger / Industrielandschaft / 1,25 x 1,69 / Öl (1972)/73 / 4000,-". (ib)
Das Gemälde gelangte als Ankauf vom Künstler in die Sammlung des Museums.
Literatur:
Enders, Rainer/Holtmann, Wulff (Hg. im Auftrag der Stadt Brandenburg (Havel): stattbekannt. 150 Jahre Brandenburg in Bildern, Brandenburg 2015, Abb. S. 18. - Stadt Brandenburg an derHavel, Teil 2: Äussere Stadtteile und eingemeindete Orte (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland) Worms am Rhein 1995, S. 203-219 (über Kirchmöser).
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