Aussicht vom englischen Haus - Darstellung ohne Staffage
„Auf einem Hügel gegenüber steht im Gebüsch ein isolierter Salon, aus rohen Stämmen und rinde aufgeführt, der ebenfalls für die Herrschaft reserviert ist und von dem man das ganze Tableau der sich unten belustigenden Menge übersehen an, ohne mit ihr in der nährer Beziehung zu kommen, als man eben wünscht. Das Dorf Köbeln, an der Grenze des Parks, breitet sich mit seiner ganzen Feldflur hinter diesem belebten Vordergrunde aus und bleibt im Einklang mit dem Charakter des Ganzen. In der Mitte des Dorfes wurde ein Glockentürmchen errichtet, um täglich bei Annährung der Dämmerung den Abend einläuten zu lassen. Mit vergnügen können die Liebhaber der Idylle die Hirten ihre herden über den Plan nach Hause treiben und die Arbeiter nach vollbrachtem Tagwerk singend dem erwünschten Klange zueilen sehen.
Der ganze Bezirk dieser Partei, mit einigen Spaziergängen in den Gebüschen, die im Frühjahr von Nachtigallen wimmeln, ist mit Gitterwerk von rohen Ästen eingezäunt und als pleasureground, jedoch in einer weniger sorgfältigen Nüance, behandelt: S. Tab. XXXVI die Ansicht und Tab. XXXVII die Ansicht.“ (174)
Bez. rückseitig rechts oben: Das englische Haus
rückseitig Bleistiftzeichnung (zu Tafel XXVII)
Hermann von Pückler-Muskau veröffentlichte 1834 sein Werk "Andeutungen über Landschaftsgärtnerei, verbunden mit der Beschreibung ihrer praktischen Anwendung in Muskau". Der Fürst hatte seit 1825 daran gearbeitet und wollte, seine „kleine Broschüre“ mit einem Atlas zu verbinden, „der den Plan des Muskauer Parks und die schönsten Ansichten enthält, in der Repton’schen Manier, wie es war und ist“.
Auf Empfehlung Karl Friedrich Schinkels wurde der Berliner Landschaftsmaler August Wilhelm Schirmer im Frühjahr 1832 mit den Vorzeichnungen zu diesen Illustrationen beauftragt. Im Juni kamen Schinkel und Schirmer nach Muskau und Schirmer blieb für zwei Wochen, um Zeichnungen und Aquarelle anzufertigen, in die der Fürst seine Änderungswünsche eintragen konnte. Auf dieser Basis entstanden die Lithographien zum Atlas der "Andeutungen".
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