A, b Beispiel und Gegenbeispiel der Führung von Wasserläufen
c Zu genierte;
d natürliche Ufer
e Vorteil verschiedenartiger Ufer auf beiden Seiten
f, g Inandergreifen von Rasen und Pflanzungen am Wasser
„… denn nichts gewährt so sehr wie das Element des Wassers eine den Beschauer nie ermüdende Abwechslung.“ (96)
„Mehrere Regeln, die ich bei Füllung der Wege und für die Außenlinien der Pflanzungen aufgestellt, finden auch ihre volle Anwendung bei den Außenlinien und dem Lauf des Wassers. Wie dort lasse man nach Beschaffenheit des Terrains und der entgegenstehenden Hindernisse bald lange, bald kurze und schroffe Biegungen eintreten, lieber nur abgerundete Ecken als Halbzirkel bildend, ja zuweilen ganz scharfe Winkel, wo Wasser sichtlich abgestoßen wird. Beide gegenüberstehende Linien eines Flusses oder Baches müssen zwar im Ganzen einer ziemlich parallelen Richtung folgen, doch mit sehr verschiedenen Nüancen, welche nicht nach freier Willkür, sondern durch Gesetze ihres Laufs bestimmt werden müssen. Zwei Regeln sind hierbei ziemlich allgemein gültig. Erstens: Die Seite, nach der der Strom sich hinwendet, habe ein niedrigeres Ufer, als die entgegenstehende, weil das höhere ihn naturgemäß abweist. Zweitens: Wo das Wasser jählings hinstößt und doch abgewiesen werden soll oder sich in der Freiheit nicht Bahn würde brechen können, bilde man mehr eine spitze Bucht als eine Rundung und lasse ein schrofferes Ufer den Widerstand und Kampf andeuten.“ (97)
„… verschiedenartige Ufer auf beiden Seiten. Die Pflanzung ersetzt das noch Fehlende, und gibt dem Ganzen die Vollendung durch die Lockerheit der herabhängenden Äste.“ (98)
Bez. links oben innerhalb des Bildfeldes: Tab VI
Hermann von Pückler-Muskau veröffentlichte 1834 sein Werk "Andeutungen über Landschaftsgärtnerei, verbunden mit der Beschreibung ihrer praktischen Anwendung in Muskau". Der Fürst hatte seit 1825 daran gearbeitet und wollte, seine „kleine Broschüre“ mit einem Atlas zu verbinden, „der den Plan des Muskauer Parks und die schönsten Ansichten enthält, in der Repton’schen Manier, wie es war und ist“.
Auf Empfehlung Karl Friedrich Schinkels wurde der Berliner Landschaftsmaler August Wilhelm Schirmer im Frühjahr 1832 mit den Vorzeichnungen zu diesen Illustrationen beauftragt. Im Juni kamen Schinkel und Schirmer nach Muskau und Schirmer blieb für zwei Wochen, um Zeichnungen und Aquarelle anzufertigen, in die der Fürst seine Änderungswünsche eintragen konnte. Auf dieser Basis entstanden die Lithographien zum Atlas der "Andeutungen".
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