Das Excelsiorwerk in Brandenburg an der Havel bestand von 1896 bis 1945 und war mit seiner Produktion vor allem von Fahrrädern ein wichtiger Arbeitgeber der Stadt. In Hochzeiten waren wie in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre mehr als 1500 Arbeiter hier tätig.
Von dem eigentlichen Produktionsgeschehen ist auf diesem Gemälde nichts zu sehen. Die Aufmerksamkeit der sonst nicht nach weisbaren Künstlerin (Thea?) Gehring ist auf die Spiegelung des Wassers in einer Kalkgrube gerichtet und die Baugruppe mit dem Kalkkessel vor den zwei das Bild bestimmenden Schornsteinen. Die Flächen sind abstrahierend aneinandergesetzt, die Leinwand wird mitsprechend verwendet. Dies deutet auf Vorbilder der Moderne.
Der Familienname Gehring/Gering tritt in den Adressbüchern in Brandenburg an der Havel mehrfach hervor, jedoch niemals der Vorname Th (ea?) oder (odor?). Sollte sich bestätigen, dass es sich hier um eine Malerin handelt, könnte sie eine Tochter beispielsweise des Oberlehrers und späteren Studienrates Paul Gehring in Brandenburg an der Havel gewesen sein.
Das Gemälde ist rechts unten unleserlich signiert und datiert "g / 4 [?] 3". Die Malerei ist leicht verschmutzt, aber gut erhalten und von einer braun gestrichenen profilierten Holzleiste gerahmt. Rückseitig findet sich ein Klebeetikett mit dem Titel und der Künstlernennung. (ib)
Es handelt sich um eine Schenkung aus Brandenburger Privatbesitz 1999 an das Museum.
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