Gleich dem Kaminschirm aus dem oberem Konzertzimmer des Neuen Palais (IX 969) stammt auch die Bespannung des Kaminschirms aus dem Arbeits- und Schlafzimmer Friedrichs II. in Schloss Sanssouci von der Hand der Herzogin Philippine Charlotte von Braunschweig, der Schwester des Preußenkönigs. Wie dort sind auch hier die Motive in bunter Seide in der damals beliebten Tambouriertechnik und mit dem modischen Chenillegarn gestickt. Die Herzogin arbeitete offensichtlich gerne in der Tambouriertechnik, da neben diesen Kaminschirmen auch die anderen von ihr bezeugten Möbel in den entsprechenden Materialien - Seidenstoff und Chenillestickereien - beschrieben werden und demzufolge sehr wahrscheinlich auch in derselben Technik hergestellt waren (vgl. IX 969). Die duftige Komposition und die vielfach verspringenden Verwachsungen der Äste ähneln chinesischen Blumenarrangements. Somit bilden die Stickereien ein spätes Werk der barocken Chinamode, wie sie am Hof Friedrichs II. bekannt ist, darunter auch in den Stickereien Heynitscheks.
Uta-Christiane Bergemann
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