Die Fahne aus blauer Seide mit gelber, eingewebter Bordüre ist im Mittelfeld bestickt. Die Stickerei zeigt die fünfzeilige Inschrift: „Das Schneider-Gewerk. Brandenburg 1850.“, die von einem Kranz aus Blattzweigen mit Beerenfrüchten umrahmt wird. Eine Schleife mit langen Flatterbändern bindet die Zweige zusammen. Schrift, Blätter, Beeren und Schleife sind mit Plattstichen in den Farben Weiß, Gelb, Beige, Grün, Olivgrün, Ocker und Dunkelbraun ausgestickt. Stilstiche bilden die dünnen Blattadern und -stiele. Wenn auch in den Formen etwas steif, so sind doch die Stickereien sorgfältig ausgeführt. Bei den Blättern wurde versucht, Schattierungen in unterschiedlichen Beige- und Grüntönen auszubilden. Allerdings sind die Farbtöne zumeist nur nebeneinander gesetzt und die Übergänge demzufolge nicht fließend. Wie bei der Nadelmalerei üblich, erscheinen die Stickereien auf der Vorder- und Rückseite der Fahne in gleicher Qualität. Allein die spiegelverkehrte Inschrift verrät die Rückseite. Mit seinen Rissen und Brüchen im Seidengewebe ist die Fahne in einem schlechten Zustand.
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