Arabeske Komposition aus drei Bildstreifen, die von Astwerk mit goldenen Blattranken gerahmt werden. Das innere Feld ist der Abschrift des Goethe-Aphorismus vorbehalten, der auf einer Schriftrolle zu lesen ist. In den beiden Seitenstreifen sind die Darstellungen in drei Ebenen angeordnet, wobei die obere, mit Blau unterlegte Zone als Himmelsgefilde zu erkennen ist. Hier sitzen zwischen Vögeln und Schmetterlingen eine Elfe und ein Kind als Engel mit goldenen Flügeln und einem Strahlenkranz um den Kopf. Ihm gilt die Fürbitte der knienden Frau in der mittleren Ebene rechts. Dass es sich um eine Bilderfindung zum Andenken an ein verstorbenes Kind handelt, darauf deutet auch das Motiv des mit Vergissmeinnicht umrankten Grabkreuzes im linken Bildstreifen. In der unteren Ebene symbolisieren die Figuren in Wein- und Rosenranken die Liebe und den christlichen Glauben.
Johanna (Nina) von Olfers wurde 1824 als älteste der drei musisch begabten Töchter des Generaldirektors der Königlichen Museen in Berlin und Vertrauten König Friedrich Wilhelms IV., Ignatz von Olfers, geboren. Ihre Mutter Hedwig führte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen der bedeutendsten Salons der Hauptstadt. Besonders vor ihrer Verheiratung 1849 mit dem Grafen Hans David Ludwig Yorck von Wartenburg trat Nina als talentierte Aquarellmalerin hervor. Nach dem Tod ihres Mannes kehrte sie nach Berlin zurück, wo sie gemeinsam mit ihren beiden Schwestern Marie und Gisela den mütterlichen Salon weiterführte und 1901 starb.
Evelyn Zimmermann
Aus dem Besitz Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen, K 46 Alb 4 Nr. 1
Signiert u. r.: Nina von Olfers pinx.
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