In den Jahren von 1945 bis ca. 1953 war diese einfache Brenntechnik von großer Beliebtheit. Sie besteht aus einer eisernen Feuerstelle, einer feuerfesten Milchkanne für die zu brennende Maische mit angesetztem Schlauch und einem zur Spirale gebogenem Kupferrohr zum Auffangen des ausgedampften Alkohols und der Aromastoffe, einer großen Schüssel, durch die das Kupferrohr geführt wird, um den Dampf im kühlen Wasser kondensieren zu lassen und ein Gefäß zum Auffangen des Brandes.
Die Spezialisten im Schnapsbrennen im Oderbruch waren meist Vertriebene aus den östlichen Gebieten, erzählt Helmut Hulitschke. In Friedrichsaue hatten sich einige von ihnen angesiedelt. Gebrannt wurde für den eigenen Bedarf. Durch Veredelung mit Essenzen, die man in der Drogerie von Frau Zimmermann in Zechin zu kaufen bekam, wurde mitunter ein guter Schluck daraus. Zum
Tanzvergnügen wurde eine kleine Flasche mitgenommen. Außerhalb der Gaststätte trafen sich die Brenner und spendierten sich gegenseitig den Selbstgebrannten, um festzustellen, wer den »Besten« produziert hat. Manch einer der Teilnehmer dieses Wettbewerbs habe anschließend die Musik verschlafen, so Hulitschke.
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