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Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz Glasgemäldesammlung des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau [EFPiB-1680]
Allegorische Darstellung der Habgier (Avaritia) (CVMA Deutschland Potsdam/Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften CC BY-NC)
Herkunft/Rechte: CVMA Deutschland Potsdam/Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften / Holger Kupfer (CC BY-NC)
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Allegorische Darstellung der Habgier (Avaritia)

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Beschreibung

Die von Pfeilern flankierte, blaue Rollwerkkartusche rahmt eine Gruppe von Männern, einige mit Lanzen bewaffnet, die vor einem mit Münzen, Ketten, Bechern und Pokalen beladenen Tisch stehen. Ein vornehm gekleideter Herr sitzt auf der anderen Tischseite, die eine Hand in die Hüfte gestemmt, die andere schützend über einen Berg von Münzen gelegt. Zu seinen Füßen steht eine Truhe mit weiteren Schätzen. Ein Hund mit gesträubtem Fell bellt einen ein paar Stufen emporsteigenden Bettler in zerschlissener Kleidung an. Die im Hintergrund von Mauern eingefasste Szene spielt vor einer bergigen Landschaft mit angedeuteten Häusern. Außerhalb der blauen Kartusche wird das Bild von weiblichen Figuren und Putten mit Kostbarkeiten wie Schmuck, Münzen und Pokalen sowie Insignien der Macht, darunter Krone und Zepter, begleitet.
Neben dieser Scheibe erwarb Pückler bereits vor Juni 1820 drei weitere, stilistisch und kompositionell ähnliche Kabinettscheiben, bei denen es sich um um allegorische Darstellungen von Lastern handelt. Allegorien wurden in der bildenden Kunst häufig verwendet, um abstrakte Themen bildlich darzustellen und sie somit für die Betrachtenden anschaulicher und verständlicher zu gestalten. Das Laster der Habgier (Avaritia) wird hier durch die Gegenüberstellung des von seinem Reichtum umgebenen, aber geizigen Herren einerseits und seinen von den Wachen in Schach gehaltenen Bittstellern symbolisiert.
Das rechts neben dem Wappen befindliche Monogramm – ein verschlungenes I und S – verweist auf die Herstellung der Glasmalerei durch den Hinterglas- und Emailmaler Hans Jakob Sprüngli, der 1579 das Meisterrecht in Zürich erworben hatte und als Lieferant von Wappenscheiben überliefert ist. Am unteren Bildrand ist die Jahreszahl 1597 vermerkt. Das von einer goldenen Kartusche gerahmte Wappen – ein brauner Stamm mit drei abgetrennten Ästen und drei gelb-roten Laubblättern – gehört der in Nürnberg ansässigen Patrizierfamilie Praun, die 1383 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Material/Technik

Mundgeblasenes durchgefärbtes weißes Glas / Schwarzlotzeichnung, brauner Überzug, Silbergelb, Emailfarben (blau, violett, grün), Transparentfarbe (blau), radiert

Maße

Höhe: 32,4 cm, Breite: 22,5 cm

Literatur

  • Bednarz, Ute (2012): Die Glasmalereisammlung des Grafen Hermann von Pückler-Muskau in Cottbus-Branitz, In: Collections of stained glass and their histories = Glasmalerei-Sammlungen und ihre Geschichte, hg. v. Tim Ayers, S. 163-174. Bern, Seite 169f.
  • Jolidon, Yves (1999): Die Zürcher Hinterglasmalerei in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. In: Farbige Kostbarkeiten aus Glas. Kabinettstücke der Zürcher Hinterglasmalerei 1600-1650, hg. von Hanspeter Lanz und Loren Seelig, München/Zürich, S. 49-74., Seite 50
  • Marina Flügge (1998): Glasmalerei in Brandenburg vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert (Forschungen und Beiträge zur Denkmalpflege im Land Brandenburg 1). Worms, Seite 86, 93
Karte
Hergestellt Hergestellt
1597
Hans Jacob Sprüngli
Zürich
Besessen Besessen
1856
Hermann von Pückler-Muskau
Schloss Branitz
1596 1858
Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz

Objekt aus: Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz

Das Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz ist eine selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung des Landes Brandenburg. Branitz ist das...

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