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Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz Glasgemäldesammlung des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau [EFPiB-1661]
Hieronymus mit dem Symbol des Evangelisten Markus, dem Löwen (CVMA Deutschland Potsdam/Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften CC BY-NC)
Herkunft/Rechte: CVMA Deutschland Potsdam/Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften / Holger Kupfer (CC BY-NC)
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Hl. Hieronymus mit dem Symbol des Evangelisten Markus, dem Löwen

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Beschreibung

Der in der Kunst des Spätmittelalters und der Neuzeit häufig als Gelehrter in seiner Schreibstube dargestellte Hieronymus (347-419) sitzt auf einer Bank mit blauem Kissen an einem gelben Pult und schreibt mit einer Feder in einem aufgeschlagenen Buch. An der Pultwand lehnt ein weiteres, mit einer Kordel befestigtes Buch. Über einer weißen Albe trägt er einen roten Mantel, der unter dem rechten Arm von einer Fibel zusammengehalten wird. Der häufig als Attribut des Heiligen verwendete rote Kardinalshut hängt an einem Haken des Schreibpultes. Rechts neben dem Pult ist ein auf einem Hocker stehender Löwe dargestellt, der in Verbindung mit der Inschrift „·S· ·marku·“ auf dem Schriftband als Symbol des Evangelisten Markus gedeutet wird. Der zu den Kirchenvätern zählende Hieronymus ist für die Zusammenstellung der Vulgata, der Bibelübersetzung in das zu seiner Zeit gesprochene Latein, bekannt. Es scheint, als würde der Löwe ihm die Worte diktieren. Der Hintergrund zeigt eine aus rosafarbenen Quadern bestehende Mauer, die sich zu einem aus blauem Grund bestehenden Fenster öffnet. Während der Gelehrte in der Grisailletechnik ausgeführt ist, leuchtet seine Umgebung in einem Dreiklang aus roten, blauen und gelben Tönen.
Die Rundscheibe wurde von dem Glasmaler Veit Hirsvogel d. J. (1487-1553) um 1507 in Nürnberg angefertigt. Für die Herstellung durch die Hirsvogel-Werkstatt sprechen die rückseitig in die Randstreifen eingefügten Ritzzeichen. Die von Hans von Kulmbach (1480/85–1522) gezeichnete Vorlage, die sowohl im Format als auch in den Details mit der Glasscheibe übereinstimmt, befindet sich im Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlung Dresden (Inv.-Nr. C 2189).
Im Juni 1820 war diese Scheibe (als eine von vier Kirchenväter-Scheiben) bereits im Besitz von Hermann von Pückler-Muskau. Er hatte sie dem von Schinkel empfohlenen Berliner Glasermeister J. Bischoff zur "weiteren Verarbeitung" geschickt.

Material/Technik

Mundgeblasene durchgefärbte Gläser, vermutlich Überfangglas (rot, blau); rückseitig eingeritzte Versatzmarken in den Randstreifengläsern / Grisaille, Schwarzlotzeichnung, graubrauner und grauweißer Überzug, graubraune Lavierung, halbtransparentes Eisenrot, Silbergelb, radiert

Maße

D, 28,3 cm

Literatur

  • Bednarz, Ute (2012): Die Glasmalereisammlung des Grafen Hermann von Pückler-Muskau in Cottbus-Branitz, In: Collections of stained glass and their histories = Glasmalerei-Sammlungen und ihre Geschichte, hg. v. Tim Ayers, S. 163-174. Bern, Seite 172
  • Bednarz, Ute/Fitz, Eva/Martin, Frank/Mock, Markus Leo/Pfeiffer, Götz J./Voigt, Martina (2010): Die mittelalterlichen Glasmalereien in Berlin und Brandenburg. Mit einer kunstgeschichtlichen Einleitung von Peter Knüvener, Bd. 1, Katalog (Corpus Vitrearum Medii Aevi, Deutschland Bd. XXII: Berlin und Brandenburg). Berlin, Katalog Nr. 273 (Eva Fitz)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften u. a. (Hrsg.) (1999): Glasmalereien aus acht Jahrhunderten. Meisterwerke in Deutschland, Österreich und der Schweiz - Ihre Gefährdung und Erhaltung. Leipzig, Seite 70f., Kat. Nr. 23
  • Butts, Barbara/Hendrix, Lee/Wolf, Scott C. (Hrsg.) (2000): Painting on Light. Drawing and Stained Glass in the Age of Dürer and Holbein. Los Angeles, Katalog Nr. 37 (Barbara Butts)
  • Fitz, Eva (1995): Eine Folge von vier Kabinettscheiben nach Kartons des Hans Süß von Kulmbach. in: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 58 Jg., S. 39-54, Seite 39-54
  • Jacob, Ulf; Neuhäuser, Simone; Streidt, Gert (Hrsg.) (2020): Fürst Pückler - ein Leben in Bildern. Berlin, Seite 334
  • Marina Flügge (1998): Glasmalerei in Brandenburg vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert (Forschungen und Beiträge zur Denkmalpflege im Land Brandenburg 1). Worms, Seite 86, 91
Karte
Hergestellt Hergestellt
1507
Veit Hirschvogel (der Jüngere)
Nürnberg
Vorlagenerstellung Vorlagenerstellung
1507
Hans von Kulmbach
Nürnberg
Besessen Besessen
1856
Hermann von Pückler-Muskau
Schloss Branitz
1506 1858
Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz

Objekt aus: Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz

Das Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz ist eine selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung des Landes Brandenburg. Branitz ist das...

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