museum-digitalbrandenburg
STRG + Y
de
Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte Fayence [78-9-FA]
Balustervase mit Chinoiserie (Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte / Potsdam Museum (CC BY-NC-SA)
1 / 6 Vorheriges<- Nächstes->

Balustervase mit Chinoiserie

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Balusterförmige Vase auf oktogonaler Grundfläche und entsprechend facettierter Wandung über abgesetzter Fußplatte; die Schulterpartie läuft oberhalb einer weiten Wölbung eng zu; ein wohl ursprünglich vorhandener Deckel fehlt. Die Standfläche lässt einen hellen Scherben erkennbar werden. Hell- und dunkelblaue Inglasurbemalung auf weißer Glasur; auf der mehrfach gesprungenen Wandung oberhalb der Fußplatte und unterhalb der Schulter ornamental und floral gestaltete Bordüren, auf der Wandung asiatisch beeinflusste figürliche Szenen in einer Gebirgslandschaft, stark verlaufen. Die Fotografin Maria Hepner entdeckte während der Anfertigung von Objektaufnahmen in den 1960er Jahren die Signatur „R“ (Hausarchiv Potsdam Museum). Dies konnte von der ehemaligen wissenschaftlichen Mitarbeiterin des Potsdam Museums Karola Paepke laut Notizen auf der Karteikarte der Vase im Hausarchiv des Potsdam Museums nicht bestätigt werden; ebenso wenig heute. Die Gestaltung der figürlichen Szenen weist auf die Verwendung von Motiven hin, die in der näheren Umgebung in erster Linie in der Manufaktur Wolbeer nach Vorlagen von Pieter Schenck verwendet wurden (Ausst.-Kat. Herrliche Künste und Manufacturen 2001, Kat. 15-26; Keisch, Berliner Fayence, 2001, S. 39-49). Eine der beiden Szenen könnte als das beliebte, weit verbreitete Motiv des Würdenträgers mit schirmtragendem Diener gedeutet werden. Der Schirm geht in der stark zerlaufenen Malerei in die Bordüren der Schulterpartie über, der mutmaßliche Würdenträger ist seiner Begleitperson nach rechts zugewandt (vgl. Detailabbildungen in Keisch, wie oben, S. 45). Die zweite Szene zeigt möglicherweise eine oder zwei unter einem großen Fächer sitzende Figuren. Der Behangdekor der Schulter ist eine Variation der der in der Berliner Fayence häufig anzutreffenden, wie aufgeklappt erscheinenden Ranken mit großen, gestuft gefächerten Blättern, die Sockelzone zeigt den aus der Manufaktur Funcke bekannten alternierenden Spiral- und Blattdekor (zwei Beispiele aus der Stiftung Stadtmuseum Berlin, Inv.-Nr. II 72/297 B und KGK 90/5 a+b in der Online-Datenbank des Museums, Sucheinstieg Funcke), der später auch für Zerbst übernommen wurde (Schmerenbeck, Barocker Traum, 1997, Kat. 9–10).
Im Juni 1917 erwarb das Städtische Museum Potsdam elf Vasen und Maßkrüge aus Heilands Besitz (HAPM, HK 2, Beleg-Nr. 268), darunter eine „achtkantige Deckelvase“. Auf fünf heute im Bestand vorhandene Vasen trifft diese knappe Beschreibung zu, darunter auf diese. Eine Potsdamer Herstellung muss nach den oben genannten stilistischen Merkmalen zufolge angezweifelt werden, kann aber auch nicht abschließend ausgeschlossen werden, da Rewendt bei Funcke gelernt hatte und sich gerade in der ersten Zeit eng an Berlin anlehnte (Mauter, Berliner Fayencemacher, 1998, S. 84). Die Vase wurde zuletzt in der Ständigen Ausstellung des Potsdam-Museums in der Wilhelm-Külz-Straße/Breite Straße 13 sowie in der in Kooperation mit dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte ausgerichteten Ausstellung „Königliche Visionen. Potsdam. Eine Stadt in der Mitte Europas“ 2003/04 gezeigt. [Uta Kumlehn]

Material/Technik

Ton / glasiert, Inglasurmalerei

Maße

H. 34 cm; Dm. Fuß 14,3 cm; Dm. Öffnung 7,2 cm

Literatur

  • Landeshauptstadt Potsdam. Der Oberbürgermeister (Hg.) (2003): Königliche Visionen. Potsdam. Eine Stadt in der Mitte Europas. Potsdam, Katalog Nr. 4.3.15
Karte
Hergestellt Hergestellt
1700
Manufaktur Cornelius Funcke
Berlin
Hergestellt Hergestellt
1740
Christian Rewendt
Potsdam
1699 1762
Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

Objekt aus: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

Das Potsdam Museum wurde 1909 von Potsdamer Bürgern und Mäzenen, die im Potsdamer Kunstverein und Potsdamer Museumsverein aktiv waren, als...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.