museum-digitalbrandenburg
STRG + Y
de
Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte Fayence [78-39-FA] Archiv 2021-11-26 10:06:13 Vergleich

Walzenkrug mit Blütenreserven

AltNeu
1# Walzenkrug mit Blütenreserven1# Walzenkrug mit Blütenreserven
22
3[Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=institution&instnr=10)3[Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte](https://brandenburg.museum-digital.de/institution/10)
4Sammlung: [Fayence](https://brandenburg.museum-digital.de/collection/3482)
4Inventarnummer: 78-39-FA5Inventarnummer: 78-39-FA
56
6Beschreibung7Beschreibung
7Walzenkrug mit angesetztem Bandhenkel und Zinnmontierung (Foto: 1. Objekt v. li. in der ersten Reihe). Ockerfarben erscheinender Scherben unter weißer Glasur, polychrom in Scharffeuerfarben bemalt. Auf der Wandung drei manganjaspierte (mit dem Pinsel gespritzte) Reserven mit jeweils einer großen geschwungenen Blüte in Blau, Grün und Eisenrot, ein viertes Manganfeld schließt den Bandhenkel ein. Der übrige Teil der Wandung zeigt zwischen den Feldern statt der auf vielen Beispielen dieses Typs bekannten Pilastergliederung in florale Symmetrie aufgelöste Ornamentik in der weißen Zinnglasur; blaue Linien grenzen den Dekor zu Fuß und Öffnung hin ab. Die Zinnmontierung trägt die Initialen MDB 1745. 8Walzenkrug mit angesetztem Bandhenkel und Zinnmontierung (Foto: 1. Objekt v. li. in der ersten Reihe). Ockerfarben erscheinender Scherben unter weißer Glasur, polychrom in Scharffeuerfarben bemalt. Auf der Wandung drei manganjaspierte (mit dem Pinsel gespritzte) Reserven mit jeweils einer großen geschwungenen Blüte in Blau, Grün und Eisenrot, ein viertes Manganfeld schließt den Bandhenkel ein. Der übrige Teil der Wandung zeigt zwischen den Feldern statt der auf vielen Beispielen dieses Typs bekannten Pilastergliederung in florale Symmetrie aufgelöste Ornamentik in der weißen Zinnglasur; blaue Linien grenzen den Dekor zu Fuß und Öffnung hin ab. Die Zinnmontierung trägt die Initialen MDB 1745.
8Bislang wurde der Walzenkrug aufgrund von Fond und Bildfeldern, Blüten- und Blattform als Erzeugnis der Berliner Manufaktur Johann Menicus (1747–1767) geführt. Die Online-Sammlung der Stiftung Stadtmuseum führt zahlreiche Beispiele dieses Typs aus der dritten Berliner Manufaktur auf (https://bit.ly/3xgG4xa [Zugriff: 02.07.2021]. Ein ungemarkter Krug aus dem GRASSI Museum Leipzig um 1730 ist bereits der Manufaktur von Cornelius Funcke zugeschrieben, dürfte m. E. jedoch später entstanden sein (Rudi, Europäische Fayencen, 2017, Kat. 70). Reserve und Blüte nach gleicher Vorlage/Schablone wie das Objekt aus dem Potsdam Museum mit abweichenden Bordüren und Pilastergliederung sind darüber hinaus aus aus Zerbst und v. a. aus Thüringen bekannt (Schmerenbeck, Barocker Traum, 1997, Kat. 48; Mahnert, Thüringer Fayencen, 1993, Kat. 8, Abb. S. 45; Rudi, Europäische Fayencen, 2017, Kat. 103, auch über www.museum-digital.de verfügbar; siehe auch zwei in der Ständigen Ausstellung der Heidecksburg präsentierte Walzenkrüge um 1740/50). Abweichende Blütengestaltung in den Reserven zeigt ein gemarkter Walzenkrug der Manufaktur Rewendt, Potsdam, 1745–1771, in der Stiftung Stadtmuseum Berlin (Ausst.-Kat. Friedrich und Potsdam, 2012, Kat. 154 mit weiterführender Literatur; Mauter, Die Potsdamer Fayencemanufaktur, 1996, S. 85, Abb. 2; Mauter/Peibst, Barock-Fayencen, 1994, Kat. 79; auch in der Online-Datenbank der SSB verfügbar). Etwa 1720-1760 datiert und wohl mit Einfluss auf die o. g. mitteldeutschen Manufakturen sind Bayreuther und Nürnberger Walzenkrüge mit Reserven, Bildfeldern und Blüten auf manganjaspiertem Grund (Sammlung Burkhardt, Bayreuther Fayencen, 1997, Kat. 124 & 126, 1728–1744; Glaser, Nürnberger Fayencen, 2017, Kat. 56, 145, 148). 9Bislang wurde der Walzenkrug aufgrund von Fond und Bildfeldern, Blüten- und Blattform als Erzeugnis der Berliner Manufaktur Johann Menicus (1747–1767) geführt. Die Online-Sammlung der Stiftung Stadtmuseum führt zahlreiche Beispiele dieses Typs aus der dritten Berliner Manufaktur auf (https://bit.ly/3xgG4xa [Zugriff: 02.07.2021], siehe auch den ungemarkten Krug aus dem GRASSI Museum Leipzig um 1730 (Rudi, Europäische Fayencen, 2017, Kat. 70). Reserve und Blüte nach gleicher Vorlage/Schablone wie das Objekt aus dem Potsdam Museum mit abweichenden Bordüren und Pilastergliederung sind darüber hinaus aus aus Zerbst und v. a. aus Thüringen bekannt (Schmerenbeck, Barocker Traum, 1997, Kat. 48; Mahnert, Thüringer Fayencen, 1993, Kat. 8, Abb. S. 45; Rudi, Europäische Fayencen, 2017, Kat. 103, auch über www.museum-digital.de verfügbar; siehe auch zwei in der Ständigen Ausstellung der Heidecksburg präsentierte Walzenkrüge um 1740/50). Abweichende Blütengestaltung in den Reserven zeigt ein gemarkter Walzenkrug der Manufaktur Rewendt, Potsdam, 1745–1771, in der Stiftung Stadtmuseum Berlin (Ausst.-Kat. Friedrich und Potsdam, 2012, Kat. 154 mit weiterführender Literatur; Mauter, Die Potsdamer Fayencemanufaktur, 1996, S. 85, Abb. 2; Mauter/Peibst, Barock-Fayencen, 1994, Kat. 79; auch in der Online-Datenbank der SSB verfügbar). Etwa 1720-1760 datiert und wohl mit Einfluss auf die o. g. mitteldeutschen Manufakturen sind Bayreuther und Nürnberger Walzenkrüge mit Reserven, Bildfeldern und Blüten auf manganjaspiertem Grund (Sammlung Burkhardt, Bayreuther Fayencen, 1997, Kat. 124 & 126, 1728–1744; Glaser, Nürnberger Fayencen, 2017, Kat. 56, 145, 148).
9Typisch für die Thüringer Krüge, speziell Erfurt, ist die Verwendung der Farbe Eisenrot (Mahnert, Thüringische Fayencen, S. 8), die auch Menicus verwendete. Den spitz zulaufend angesetzten Bandhenkel sowie die zurückgestufte Öffnung für den Halt der Zinnmontierung, ebenfalls weit verbreitet in Thüringen, finden wir auch in anderen Manufakturen. Berlin und Potsdam sind nachweislich von thüringischen Produkten beeinflusst (dazu bereits Paul Heiland, in: Fuchs/Heiland, Europäische Fayence-Kultur, 1925, Text zur Tafel 63, S. 138; vgl. Mauter, Die Potsdamer Fayencemanufaktur, 1996). Vorstellbar bleibt eine Berliner Produktion nach Erfurter Vorbild oder tatsächlich eine thüringische Herstellung. Potsdam schließe ich aufgrund der abweichenden Dekorvorlage nach dem bislang einzigen bekannten gemarkten Stück ähnlichen Dekors im Märkischen Museum aus. Der Krug gelangte aus regionalem Privatbesitz in die Sammlung des Potsdam Museums. Er ist Teil der Ständigen Ausstellung des Hauses. Zu Form und Gestaltung siehe auch die nächsten beiden Einträge in dieser Datenbank. [Uta Kumlehn]10Typisch für die Thüringer Krüge, speziell Erfurt, ist die Verwendung der Farbe Eisenrot (Mahnert, Thüringische Fayencen, S. 8), die auch Menicus verwendete. Den spitz zulaufend angesetzten Bandhenkel sowie die zurückgestufte Öffnung für den Halt der Zinnmontierung, ebenfalls weit verbreitet in Thüringen, finden wir auch in anderen Manufakturen. Berlin und Potsdam sind nachweislich von thüringischen Produkten beeinflusst (dazu bereits Paul Heiland, in: Fuchs/Heiland, Europäische Fayence-Kultur, 1925, Text zur Tafel 63, S. 138; vgl. Mauter, Die Potsdamer Fayencemanufaktur, 1996). Vorstellbar bleibt eine Berliner Produktion nach Erfurter Vorbild oder tatsächlich eine thüringische Herstellung. Potsdam schließe ich aufgrund der abweichenden Dekorvorlage nach dem bislang einzigen bekannten gemarkten Stück ähnlichen Dekors im Märkischen Museum aus. Der Krug gelangte aus regionalem Privatbesitz in die Sammlung des Potsdam Museums. Er ist Teil der Ständigen Ausstellung des Hauses. Zu Form und Gestaltung siehe auch die nächsten beiden Einträge in dieser Datenbank. [Uta Kumlehn]
1011
11Material/Technik12Material/Technik
1920
20- Hergestellt ...21- Hergestellt ...
21 + wann: 1730-174522 + wann: 1730-1745
22 + wo: [Erfurt](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=124) <span>[wahrsch.]</span> 23 + wo: [Erfurt](https://brandenburg.museum-digital.de/oak?ort_id=124) <span>[wahrsch.]</span>
23 24
24- Hergestellt ...25- Hergestellt ...
25 + wer: [Fayencemanufaktur Menicus (Berlin)](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=people&id=181287) [wahrsch.]26 + wer: [Fayencemanufaktur Menicus (Berlin)](https://brandenburg.museum-digital.de/people/181287) [wahrsch.]
26 + wann: 1730-174527 + wann: 1730-1745
27 28
29## Literatur
30
31- Kaiser, Uta (2019): Auf den Spuren Italiens. Die Sammlungen des Potsdam Museums - Forum für Kunst und Geschichte zeigen Zeugnisse italienischer Einflüsse in Potsdam, in: WochenSpiegel, Ausg. 5, 2. Oktober 2019, S. 4. Potsdam, Abb. 1
32
28## Schlagworte33## Schlagworte
2934
30- [Fayence](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=tag&id=1596)35- [Fayence](https://brandenburg.museum-digital.de/tag/1596)
31- [Manufaktur](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=tag&id=22112)36- [Manufaktur](https://brandenburg.museum-digital.de/tag/22112)
32- [Walzenkrug](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=tag&id=6898)37- [Walzenkrug](https://brandenburg.museum-digital.de/tag/6898)
3338
34___39___
3540
3641
37Stand der Information: 2021-11-26 10:06:1342Stand der Information: 2023-10-05 23:55:00
38[CC BY-NC-SA @ Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)43[CC BY-NC-SA @ Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
3944
40___45___
Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

Objekt aus: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

Das Potsdam Museum wurde 1909 von Potsdamer Bürgern und Mäzenen, die im Potsdamer Kunstverein und Potsdamer Museumsverein aktiv waren, als...

Das Museum kontaktieren