Zurückhaltend gewölbter Henkelkrug auf eingezogener runder Standfläche mit Zinndeckel und -standring. Heller Scherben unter weißer Glasur und Kaltbemalung; auf dem Boden die bislang noch nicht identifizierte Marke A. Auf dem Deckel die Initialen F I S. Ein größeres Stück der Öffnung ist ausgebrochen, der Henkel zeigt Gebrauchsspuren und Glasurabplatzungen, feine Kratzer überziehen die gesamte Oberfläche. Die Wandung zeigt um eine prächtige Chrysantheme herum angeordnet große Streublumen. Ohne eine sichere Zuschreibung vornehmen zu wollen, sei darauf hingewiesen, dass das A mit abweichenden Serifen aus zwei Fayence-Manufakturen als Malermarke bekannt ist, aus Erfurt und Nürnberg (Graesse, Führer für Sammler von Porzellan und Fayence, 1986, S. 60, 138). Der Krug stammt aus der Sammlung Lina Friedrichs und befindet sich seit 1956 im Museum (vgl. Deinert, Indiziengestützte Detektivarbeit, 2016, sowie die untenstehenden Permalinks zum Deutschen Zentrum Kulturgutverluste). [Uta Kumlehn]
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