Albarello auf schmalem Standring über gestuftem Wulst, daraus emporsteigend der zylinderförmige Korpus mit vorkragender Schulterpartie und eingezogener Öffnung. Auf der Wandung innerhalb einer bekrönten Kartusche von Fiederblättern der Hinweis auf den ehem. Inhalt des Gefäßes: „Elect: Dia: Phöen:“ (Latwerge einer spezifischen Mischung). „Albarello“ („Bäumchen“) ist die aus dem Italienischen stammende Bezeichnung für orientalische, nach Westen verbrachte Vorratsgefäße in Form zerteilter und verschnürter Bambusstäbe, deren Charakter in die Keramikproduktion übernommen wurde, üblicherweise mit elegant konkav eingezogener Wandung (vgl. Bruckmann’s Fayence-Lexikon, 1981, S. 10f., fig. 21). Auch im deutschsprachigen Raum bis weit ins 18. Jahrhundert hinein weit verbreiteter Typ. Vergleichsstücke mit dem Monogramm von König Friedrich Wilhelm I., die ähnlich unserem Stück sind in: Mez-Mangold, Apotheken-Keramik-Sammlung Roche, 1990, S. 197 (dat. um 1740); Rudi, Europäische Fayencen, Kat. 63 (dat. um 1720/30); Mauter/Peibst, Barock-Fayencen, 1994, Kat. 62. Die Krone der Kartusche verweist auf eine höfisch privilegierte Apotheke. Das Gefäß ist Teil einer aus unbekannter Quelle im Spätsommer/Herbst 1949 erworbenen Sammlung von Apothekengefäßen aus Glas, Fayence und Holz (Hausarchiv Potsdam Museum, Inv.-Buch IV 3b Glas/Keramik, Nr. 332–344). [Uta Kumlehn]
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