Karl Hagemeisters intensivere Auseinandersetzung mit dem stürmischen Meer setzt 1907 in Swinemünde ein, dem im darauffolgenden Jahr jährliche Aufenthalte in Lohme auf Rügen folgten, die bis in die Zeit des Ersten Weltkrieges stattfanden. Hagemeister ermunterte Hannah Schreiber de Grahl ausdrücklich zu Meeresstudien, sie besuchte ihn in Lohme auf Rügen.
Die Malerin hat anders als der Lehrer jedoch keine so intensive Auseinandersetzung mit dem Meer betrieben, das ihr seit ihrer Jugend in Hamburg und Ostpreußen vertraut gewesen sein dürfte. So steht dieses Gemälde in Größe, Thema und Qualität vereinzelt im Werk der Malerin, ist zudem unbezeichnet und darüber hinaus so stark vom malerischen Duktus mit verriebenem und gespachteltem Farbauftrag Hagemeisters gekennzeichnet, dass man an ein Werk von ihm denken möchte. Außerdem ist bekannt, dass die selbstbewusste, gesellschaftlich erfahrene Frau, auch auf der Grundlage von Vermögen, Malerkollegen durch Erwerb von Bildern finanziell unterstützte und dies insbesondere bei Karl Hagemeister. Lovis Corinth fertigte ein Porträtgemälde von ihr, auch von ihm besaß sie mehrere Werke.
Aus dem Nachlass der Künstlerin 2018 erworben.
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