Vase in Form eines flachen Balusters über achtseitigem Fuß mit plastisch gestalteten Voluten auf der Schauseite; ockerfarben erscheinender Scherben unter weißer Glasur, auf dem Boden die Marke der Manufaktur De Porceleyne Byl (auch: De Porceleyne Bijll/Het Bijltje, vgl. Bruckmann’s Fayence-Lexikon, 1981, S. 148; Matusz, Delfter Fayence, 1977, S. 140f.). Inglasurbemalung in Kobaltblau mit einer Uferszene: Ein Mann steht an einen Baumstumpf gelehnt und spielt Flöte, zu seinen Füßen kauern zwei andächtig lauschende Kühe. Vom Wasser nähert sich ein Schiff mit voll aufgeblasenen Segeln und wehender Mastbeflaggung bei spiegelglatter Wasseroberfläche. Zwei weitere Schiffe sind in Horizontnähe zu erkennen. Vasen wie diese gehörten zum Standardprogramm nicht nur der Manufaktur De Porceleyne Byl. Der Dekor stammt aus einer Zeit, als neben den weiterhin beliebten chinoisen Motiven regionale Szenen Einzug in die Produktion fanden. Der auf der historischen Museumsfotografie zu erkennende Deckel ist dem Dekor nach zu urteilen nicht original zugehörig; er ist heute verschollen. Die Vase stammt aus der Sammlung Lina Friedrichs und befindet sich seit 1956 im Potsdam Museum (zur Provenienz siehe untenstehenden Permalink zum Deutschen Zentrum Kulturgutverluste sowie Deinert, Indiziengestützte Detektivarbeit, 2016). [Uta Kumlehn]
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