Flache Schüssel auf Standring mit leichtem Anstieg und gewölbtem Spiegel. Rötlich-brauner Scherben, weiß glasiert und in kobaltblauen Scharffeuerfarben bemalt, mehrfach gesprungen und geklebt, Glasurabplatzungen. Auf dem Boden ein als 2 oder 20 lesbares Signet in blauer Inglasurmalerei, evtl. Hinweis auf die Zugehörigkeit zu einem Service oder die Funktion der Schüssel als sogenanntes Présentoir eines kleineren Gefäßes (vgl. Helke, Deckelterrinen, 2007, Nr. 820). Im Spiegel in Abwandlung des über Delft aus China während der Ming-Zeit importierten, weit verbreiteten Fels-Vogel-Motivs ein Vogel mit nach oben gerecktem Kopf auf besagtem Felsen, darüber fantasievolle Blumenarrangements (vgl. Bruckmann’s Fayence-Lexikon, 1981, S. 96). In Kehle und Fahne eine zweireihig angelegte Bordüre mit Blumenmedaillons und -bouquets.
Die Schüssel stammt aus der Sammlung Lina Friedrichs und befindet sich seit 1956 im Potsdam Museum (zur Provenienz siehe die untenstehenden Permalinks zum Deutschen Zentrum Kulturgutverluste sowie Deinert, Indiziengestützte Detektivarbeit, 2016). [Uta Kumlehn]
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