Zylinderförmiger Krug mit Bandhenkel und überproportional großem Zinndeckel; auf dem Boden eine bislang nicht identifizierte Fabrikmarke. Im Zinndeckel drei Punzierungen mit Qualitäts- und Meistermarke mit den Initialen „C E S“. Die Wandung zeigt ein über ein Hindernis springendes Pferd zwischen Bäumen auf einem mit flinker Hand gezeichneten Landschaftssockel. In den 1780er Jahren erfolgten überregional Gründungen von Steingutfabriken, die der Fayence schnell den Rang abliefen. So nahm beispielsweise 1785 die Magdeburger Fayence-Manufaktur Guischard Steingut in ihr Produktionsangebot mit großer Exportspanne auf. Rheinsberg folgte ein Jahr nach Magdeburg, und ab 1800 wurde auch in Potsdam Steingut in der aufgegebenen Fayence-Manufaktur produziert (Mauter, Die Potsdamer Fayence-Manufaktur, 1996, S. 98; Burgmann, Die Magdeburger Fayence- und Steingutfabrik, 1995, S. 24; Bruckmann’s Fayence-Lexikon, 1981, S. 246). Die bereits auf Fayence-Krügen beliebten Motive wurden in die Steingutherstellung übernommen. Anlässlich von Jubiläen werden sie heute noch produziert. Dieser Krug gelangte aus unbekannter Quelle ins Museum und wurde 1978 erstmals inventarisiert. [Uta Kumlehn]
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