Im August 1917 werden von den seit Oktober 1916 gemeinsam agierenden Stadtbauräten Max Nigmann (1851-1934) und Hans Dreves (1879-1925) in einem Memorandum die aktuellen Belegungszahlen für den Kriegerfriedhof gemeldet. Danach waren bis dato „137 Krieger und 3 Offiziere“ beerdigt worden. Knapp ein Jahr später kalkulierte Dreves Gelder für weitere 129 Gräber – und der Krieg war noch nicht zu Ende. Bei der Anlage des Friedhofs spielte neben dem ehrenden Gedenken auch die Repräsentation eine Rolle. Tatsächlich wurde der Friedhof im Memorandum aufgrund seiner „geschmackvolle(n) Anlagen“ als „eine Zierde unserer Stadt“ deklariert. Um die Orientierung zu erleichtern, entwarf Mohr Grabsteine in drei Höhen: aufrecht mit 1,25 m und 0,50 m und davor auf dem Boden liegend mit ca. 0,25 m. So können die Inschriften schon vom Hauptweg aus erfasst werden. Beim Entwurf bemühte er sich um eine feine Individualisierung in Form und Schrift, ohne aber die Ruhe der Gesamtanlage aus dem Auge zu verlieren. [Thomas Sander]
Blattangaben: o.l.: 'Hohe Grabsteine für Kriegerfriedhof Potsdam' [= gestrichen]. / Grabdenkmäler. / u.l.: M = 1:20. / Grundrissform = Quadrat. / Profil der Linien u. der Schrift.; u.r.: R. Mohr.
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