Das Areal des Blücherplatzes bildete einst die Nahtstelle zwischen der ab dem 8. Jahrhundert entstandenen slawischen Ansiedlung am Burgwall, der am Ort der späteren Heiliggeistkirche lag, und einer um 1200 sich westlich davon auf Höhe der späteren Langen Brücke formierenden deutschen Ansiedlung. Hier traf der Weg vom Havelübergang zur Slawenburg, dessen mittlerer Teil ab 1724 Brauerstraße hieß (im Bild links), auf einen vom mittelalterlichen Stadtausgang am späteren Neuen Markt herführenden Weg, der an seinem östlichen Ende ab 1775 den Namen Scharrenstraße trug (im Bild rechts). Daraus entstand die Dreieckform des Platzes. Als Reinhold Mohr 1911 seine Stelle im Potsdam Stadtbauamt antrat und gleich zu Anfang mit der Erweiterung des Rathauses am Alten Markt betraut wurde, hatte er sich zunächst mit der Situation vor Ort vertraut zu machen. So handelt es sich bei dieser Aufnahme, die in der Mitte die Rathauskuppel mit dem goldenen Atlas zeigt, wohl zuallererst um eine Arbeitsgrundlage. [Thomas Sander]
de