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Heimatmuseum Stadt Teltow Vom Flachs zum Leinen

Vom Flachs zum Leinen

Über die Sammlung

Neben den Ackerbürgern waren in Teltow viele Leineweber ansässig, die Tuch für die Uniformen des preußischen Militärs herstellte.

Um aus den Stengeln der Flachspflanze den Leinenstoff für die Weiterverarbeitung zu Kleidung zu gewinnen, waren verschiedene Schritte nötig.

1. Fasergewinnung:
Raufen. Um möglichst lange Faser zu gewinnen, werden die Pflanzen mit den Wurzeln ausgerissen (gerauft).
Riffeln. Hierbei werden die Spitzen der Flachsstengel durch den Riffelkamm gezogen, um die Samen zu gewinnen.
Rösten/Rotten/Röthen. In einem mehrere Wochen dauernden Gär- oder Fäulnisprozess, meist in einer Wassergrube (Röthe) wird der Zusammenhalt zwischen Holz- und Bastschicht aufgelöst.
Brechen. Nach dem Trocknen werden die holzigen Teile der Stengel mit der Flachsbreche gebrochen und von der Faser getrennt.
Schwingen. Mit dem Schwingmesser wird der Flachs auf einem Schwingbrett solange bearbeitet, bis kurze Fasern und die restlichen Holzteilchen herausgefallen sind.
Hecheln. Der Schwingflachs wird bündelweise mehrmals nacheinander durch eine Art Eisenbürste (Hechel) gezogen und dabei gekämmt und weiter aufgefasert.
Der gehechelte Langfaserflachs aus glänzenden, parallel gekämmten Fasern wird zu Zöpfen geflochten oder zu Puppen gedreht und so bis zur Weiterverarbeitung aufbewahrt.
2. Faserverarbeitung:
Spinnen. Der Langflachs wir locker zum Wocken aufgewickelt, meist mit einem Band gehalten und auf sogenannte Rocken oder Rockenstöcke gesteckt. Mit gut befeuchtetn Fingern wird der Flachs mit einer Linksdrehung zu Fäden versponnen.
Weben. Aus den Fäden wird am Webstuhl der Leinenstoff gewebt.

Einige Flachsverarbeitungsgeräte befinden sich in der Sammlung.

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