Über die Sammlung
Das Filmmuseum Potsdam bewahrt Amateurfilme aus der DDR vor allem aus den heutigen Bundesländern Berlin und Brandenburg. Sie sind wichtige Quellen zur Sozial- und Kulturgeschichte, denn Amateurfilm war Teil der organisierten Freizeitbetätigung in der DDR. Über 900 Akteure bzw. Studios gingen diesem Hobby nach, mit Freude, Bastelgeschick und Eigensinn – und meist mit dem Ziel der Öffentlichkeit. Über 10.000 Filme entstanden. Sie pendeln zwischen Anpassung und vorsichtiger Kritik oder zeigen einfach nur das, was die Profis nicht oder anders aufgenommen haben. Enge Bezüge bestehen zur Populärkultur. Nicht minder spürbar ist der Anspruch, die sozialistische Umgestaltung des Lebens zu begleiten, diese Veränderungen positiv und bisweilen mit agitatorischem Eifer zu beeinflussen. Insofern ist der DDR-Amateurfilm ein Brennglas der damaligen Gesellschaft. Er blickt auf den Alltag und damit auch auf den Aushandlungsprozess zwischen Individuen und einem auf die Kollektivgesellschaft zielenden Regelwerk.
Mit dem vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg geförderten Projekt „Regionale Bilder auf Filmen (1950-1990)“ gelang es dem Filmmuseum Potsdam zwischen 2013 und 2018, zehn Bestände zum Amateurfilm in der DDR zu erschließen und zu digitalisieren. Sie sind Teil der im Aufbau befindlichen Landesfilmsammlung. Das Projekt basierte auf der kooperativen Einbindung des Museumsverbandes des Landes Brandenburg e.V. und von Brandenburger Archiven und Museen, die Amateurfilme besitzen.