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Arbeitergesangverein

Arbeitergesangvereine gehören zum kulturellen Milieu der erstarkenden Sozialdemokratie des 19. Jahrhunderts. Sie haben sich in der Regel gebildet, indem sozialistisch denkende Mitglieder die bestehenden bürgerlichen Gesangvereine verließen, als diese sozialdemokratische Bestrebungen boykottierten und diffamierten. Als ältester gilt der 1863 im Frankfurt am Main auf Anregung von Ferdinand Lassalle gegründete "Sängerbund". In den 1870er Jahren, noch vor dem Sozialistengesetz blühte die Arbeiter-Sängerbewegung auf: 1873 gründete sich der Arbeiter-Sängerbund Hamburg, 1874 die "Lassallia" in Frankfurt, 1876 der Berliner Arbeiter-Sängerbund. In den Zeiten des Sozialistengesetzes war das Vereinsleben eine Plattform für die Fortführung der Aktivitäten der verbotenen Partei. Doch waren noch 1913 nur etwa die Hälfte der Arbeitersänger Mitglieder der SPD oder der Gewerkschaften. So dienten die Gesangvereine als Mittler zwischen Partei und (noch) unorganisierter Arbeiterschaft. In diesen Jahren hatte die Zahl von 200 000 Mitgliedern der Arbeiter-Gesangvereine diejenige des bürgerlichen "Deutschen Sängerbundes" überrundet ... Eine wichtige Rolle spielten die Arbeiter-Gesangvereine für das Bewusstsein der Frauen, denen während der ersten Gründungsjahre politische Betätigung noch verboten war. 1910 bestanden in Deutschland jedoch bereits 91 reine Frauen- und 128 gemischte Chöre, in denen (1914) 18 % aller Aktiven weiblich waren." - (Wikipedia (de) 28.08.2020)

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Notenbuch "Tenor 1"
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