Die Statue gehört zu den ersten ehrenden Denkmälern für Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Sie wurde von seiner ersten Gemahlin Luise Henriette aus dem Haus Oranien (1627-1667) bei François Dieussart (um 1600-1661) in Auftrag gegeben und 1652 im Berliner Lustgarten aufgestellt. Dort stand sie – nach einer Beschreibung des Hof-Botanicus Johann Sigismund Elsholtz von 1657 – auf einem Postament inmitten eines Wasserbeckens. Zu seinen Füßen saßen vier geflügelte Putten, die wasserspeiende Delphine hielten. Am Postament stand der Wahlspruch des Kurfürsten aus Psalm 143,8: „Domine fac me scire Viam per quam ambulent“ (Herr, tu mir kund den Weg, den ich gehen soll). Auf der zugehörigen Abbildung von Elsholtz weicht allerdings die Haltung des rechten Arms mit dem Feldherrnstab von der Statue ab: Der Unterarm ist hier leicht von der Hüfte abgehoben, der Stab setzt – in einer Diagonale zum Kurhut – am rechten Oberschenkel auf und weist raumgreifend weiter nach außen. Auch die leichte Kopfdrehung nach links unterscheidet sich in entgegengesetzter Richtung von der Marmorausführung. Diese Ungenauigkeiten mögen ihre Ursache darin haben, dass dem Zeichner eher allgemein an dem Standbild und seiner Ausbildung als Brunnenfigur gelegen war als an einer exakten Wiedergabe der einzelnen Details.....Vermutlich 1713 gelangte die Skulptur nach Charlottenburg, wo sie später mit dem ganzfigurigen Porträt des Kurfürsten Friedrich III. von Gabriel Grupello (vgl. Skulpt.slg. 93) auf der gartenseitigen Schlossterrasse Aufstellung fand. 1891/93 kamen beide Standbilder ins Berliner Schloss. 1945 bis 1968 wurden sie in der Gruft des Berliner Doms bewahrt, ehe sie nach Potsdam gelangten. Gemeinsam waren sie bis 1999 im Unteren Vestibül des Neuen Palais ausgestellt und anschließend in das Schloss Oranienburg, dem Schloss Luise Henriettes, versetzt worden.....Das Standbild des jungen Kurfürsten Friedrich Wilhelm mit seiner zeitgenössischen Rüstung und der nüchternen Porträtauffassung verweis