Seit Juli 2014 bereichern zwei Rangierlokomotiven des Typs V 22 B die Fahrzeugsammlung des Historischen Lokschuppens Wittenberge. Die beiden Maschinen stammen von der Zellstoff Stendal GmbH in Arneburg.....Die V 22 B wurde vom VEB Lokomotivbau "Karl Marx" (LKM) Babelsberg für den leichten Rangierdienst auf Bahnhöfen sowie für den Einsatz auf Werk- und Anschlussbahnen entwickelt. Das Baumuster des Typs V 22 B wurde 1967 geliefert. Wenig später begann die Serienfertigung.....Die Deutsche Reichsbahn übernahm 1968 insgesamt 80 Maschinen und reihte sie als Baureihe V 23 (ab 01.06.1970: BR 102.0) in den Fahrzeugpark ein. Davon gelangten vier Loks zum Bahnbetriebswerk (Bw) Wittenberge, das die Maschinen u.a. auf der Perleberger Kreisringbahn einsetzte. Zahlreiche Maschinen des Typs V 22 B wurden auch an Betriebe in der DDR geliefert. Außerdem waren die Stangendieselloks ein Exportschlager, der Kunden u.a. in Ägypten, Bulgarien, Rumänien und Ungarn fand. Um die Einsatzmöglichkeiten der kleinen Maschinen zu erweitern, wurde 1968 eine Doppeltraktionssteuerung entwickelt, mit der auch unsere Lokomotiven ausgerüstet sind. Damit konnten zwei Loks von einem Führerstand aus betätigt werden. Mit dieser Technik wurden aber nur wenige Maschinen ausgerüstet.....Aufgrund der großen Nachfrage wurden die V 22 B auch nach der offiziellen Einstellung des Lokbaus in Babelsberg im Frühjahr 1970 weiter produziert. Erst 1976 endete mit der V 22 B der Schienenfahrzeugbau. Rund 670 Exemplare der 220 PS starken Stangendiesellok hatten die Babelsberger Werkhallen verlassen. Die beiden neuen Museumsstücke gehören zu den letzten im ehemaligen LKM gefertigten Maschinen.....Die Loks wurden fabrikneu an den VEB Kraftwerksanlagenbau Dresden für die Baustelle des geplanten Kernkraftwerkes in Niedergörne geliefert und dort mit den Betriebs-Nr. 1 (Fabrik-Nr. 0262.6.660; Abnahme am 31.05.1976) und 3 (Fabrik-Nr. 0262.6.664; Abnahme am 08.06.1976) eingesetzt. Nach der Einstellung der Bauarb