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Welche Schlacht das Mosaik zeigt ist nicht sicher: die Schlacht von Issos 333 v. Chr. oder die von Gaugamela 331 v. Chr.. Der Sieg Alexanders über die Perser ist für die damalige Welt ein Wendepunkt, mit dem die Verbreitung des Hellenismus im Osten beginnt. Der neue griechisch-orientalische Kommunikationsraum ermöglicht im Gegenzug die Einwirkung der orientalischen Hochkulturen in der gesamten mediterranen Welt.

Der jugendliche Alexander hat im Schlachtgetümmel seinen Helm verloren. Das gibt dem Künstler die Gelegenheit, ihn in typischer Weise mit einem Haarwirbel über der Stirn darzustellen. Alexanders Brustpanzer ziert ein Abbild der Gorgo Medusa und sein Pferd Bukephalos wird von einem Löwenfell bedeckt - beides sind Attribute der griechischen Heroen Perseus und Herakles.

Der persische Großkönig Dareios III blickt entsetzt zurück, auf seinen durch den Lanzenstoß Alexanders schwer verwundeten Kampfgefährten. Sein Streitwagen wird schon zur Flucht gewendet. Dareios trägt ein purpurfarbenes Hemd über einem weißen Unterkleid. Die beiden Farben und der Kampfwagen kennzeichnen Ihn, sowohl als Herrscher als auch als Priester.

Auf dem Feldzeichen der fliehenden Perser ist ein Goldener Hahn abgebildet. Wie hier das Originalmosaik aussah, wissen wir nicht. Der Bereich ist nicht erhalten. Denkbar wäre ein Greif, das Mischwesen aus Löwe und Greifvogel, das Wappentier der Perser. Warum der Auftraggeber Karl zu Hertefeld aber einen Hahn einsetzen ließ, darüber können wir nur spekulieren. Vielleicht wollte er auf den gallischen Hahn anspielen, der in der französischen Revolution zum Wappentier Frankreichs wurde. Es könnte sich also um einen Seitenhieb auf die Niederlage Frankreichs in den Deutschen Befreiungskriegen handeln.

Wer ist der Edelmann in der Mitte des Bildes? Er muss einer der engsten und loyalsten Getreuen des persischen Großkönigs Dareios IV. sein. Den Lanzenstoß des Makedoniers Alexander in Richtung seines Gebieters fängt er mit seinem Körper ab. Die reich geschmückte Kleidung lässt vermuten, dass es sich um einen hohen persischen Adeligen oder gar um ein Familienmitglied von Dareios IV. handelt.

Die Kleidung der dargestellten Kämpfer ist charakteristisch für die beiden widerstreitenden Volksgruppen. Die Griechen werden durch den Korinthischen Helm und Brustpanzer gekennzeichnet. Die Persischen Krieger tragen dagegen oft reichverzierte Gewänder aus gelbem Stoff und Turbane sowie charakteristische Schmuckgegenstände wie Torques um den Hals.

Entsetzen, Überraschung und Panik zeigt sich auf den Gesichtern der Perser. Überrumpelt vom plötzlichen Vorstoß der griechischen Reiterei, lösen sich die Reihen der Perser auf. Sowohl bei Issos als auch bei Gaugamela entschied Alexander die Schlacht gegen das eigentlich überlegene persische Heer durch ein taktisches Manöver. Er stürmte jeweils im Kreis seiner berittenen Hetairoi, einer Art Elitetruppe, in die feindlichen Linien, brach durch diesen Überraschungsangriff den Widerstand und erschien somit völlig unvermutet vor Dareios. Der ergriff daraufhin kopflos die Flucht.

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Fliesenmosaik mit Schlachtszene aus dem Orient

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Schloss und Gut Liebenberg

Fliesenmosaik mit Schlachtszene aus dem Orient

Das Kachel-Mosaik zeigt eine ergänzte Nachbildung des 1831 bei Ausgrabungen in Pompeji in der „Casa del Fauno“ (Haus des Fauns) gefundenen römischen Mosaiks, welches etwa 2300 Jahre alt ist. Dargestellt ist eine kriegerische Begegnung zwischen dem Makedonier Alexander dem Großen und dem persischen Großkönig Dareios III.: entweder die Schlacht von Issos 333 v.Chr. oder die von Gaugamela 331 v.Chr.....Reiter und Kämpfer zu Fuß sowie Streitwagen sind in eine heftige Auseinandersetzung verwickelt. In höchster Anspannung und Kampfbereitschaft sehen wir den jugendlichen König Alexander, wie er auf seinem berühmten Pferd Bukephalos von links heranreitet und mit seiner langen Lanze einen Angehörigen der Leibgarde durchbohrt. Rechts wendet sich Dareios auf seinem Streitwagen mit seinem Wagenlenker schon zur Flucht. Nur sein entsetzter Blick und seine Armbewegung weisen in Richtung des ihn verfolgenden Alexanders. Es ist der Zusammenprall zweier Reiche und Kulturen auf einen Zweikampf konzentriert. Der Ältere und scheinbar Mächtigere unterliegt dem Jüngeren und wird damit in seiner Herrschaft abgelöst... ..Das pompejanische Mosaik hat wahrscheinlich ein in der Antike sehr berühmtes Bild zur Vorlage, welches gleich nach dem Sieg der Griechen über die Perser noch im 4.Jahrhundert v.Chr. entstanden sein muss.

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Mosaik, Ausgrabung, Orient, Nachbildung, Alexandermosaik

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