Zylinderförmige Flasche mit schmalem Hals aus farblosem, grünstichigem Glas, auf dem Boden die Maßangabe „100“ [ml], auf der Wandung das Etikett der Löwen-Apotheke: „KÖNIGL. PRIVIL. APOTHEKE/Nauener Strasse No 20 Ferd. Krumbholtz/Frau M. Schulz/sechsstündlich einen/Eßlöffel voll zu nehmen/474/Potsdam. d. 11.6.1883“. Was genau Frau Schulz verschrieben bekommen hat, ist leider nicht mehr zu entschlüsseln. Die runde Form der Flasche verweist darauf, dass es sich um ein für den innerlichen Gebrauch bestimmtes Medikament gehandelt haben dürfte (vgl. Conradi, Apothekengläser im Wandel der Zeit, 1973, S. 136)...Die Löwen-Apotheke wurde als dritte Potsdamer Apotheke 1733 gegründet (siehe zu Folgendem Biela, 260 Jahre Löwen-Apotheke, 1993; Biela, Potsdamer Apotheken, 2004, S. 183-186). Der Inhaber der wenige Jahre zuvor gegründeten Adler-Apotheke, Nicolaus Becker, erwarb sie für seinen Sohn Johann Philipp. 1860 übernahm sie nach mehreren Besitzerwechseln der auf dem Etikett genannte, aus Zauchwitz bei Beelitz stammende Ferdinand Krumbholtz (geb. 1825), bis er sie über dreißig Jahre später an seinen Sohn Karl weiterverkaufte. 1991 wurde die Löwen-Apotheke in der Friedrich-Ebert-Straße nach einer Schließzeit von knapp zwanzig Jahren neu eröffnet. Die Flasche wurde 2011 aus Privatbesitz erworben. [Uta Kaiser]