Präparate exotischer Tiere gehörten zur Abteilung der Naturalia in den fürstlichen Kunst- und Wunderkammern. Eine solche Raritätenkammer hat es seit dem 17. Jahrhundert auch im Berliner Schloss gegeben. Das Inventar beschreibt darin auch einen "Fisch Orbis", bei dem es sich um einen Kugelfisch gehandelt haben wird (Ausst.-Kat. "Der Große Kurfürst", 1988, Kat. Nr. III 25). Die rundliche, gedrungene Körperform von Kugelfischen weicht stark von der typischen Fischgestalt ab und galten daher in der Frühen Neuzeit als besonders exotisch. Zu den stark ausgebildeten Kopf und Augen kommt ein schnabelähnlicher Beißapparat mit zu Zahnleisten verwachsenen Zähnen. Die lederartige, widerstandsfähige Haut ist nackt, die Schuppen sind zu kurzen Stacheln reduziert. Kugelfische leben in etwa 47 Grad nördlicher bis 47 Grad südlicher Breite in den Küstenregionen tropischer und warmer Meere. ....Silke Kiesant