Handschriftlich von Alice Bendix (*13.11.1894 in Landsberg/Warthe - deportiert am 13. März 1943 nach Auschwitz und dort ermordet) verfasste Chronik zum Landjugendheim Finkernkrug in Falkensee. Die dreibändige Chronik zur sozialpädagogischen Bildungseinrichtung enthält zahlreiche Materialien, wie Fotografien und Zeitungsartikel u.a. zum 10jährigen Jubiläum des Landjugendheimes im Jahr 1932. Der Zeitraum der handschriftlichen Einträge ersteckt sich von 1925 bis in das Jahr 1933. Der dritte und letzte Band ist unvollendet.....Alice Bendix erhielt eine Ausbildung als Hortnerin und in der Jugendfürsorge. Gemeinsam mit Anna von Gierke (14.03.1874-03.04.1943) und Isa Gruner (1.11.1897-20.08.1989) hatte sie 1922 auf einem ca. 15 Hektar großen verwildertem Grundstück in Falkenhagen am Havelländer Weg die Landjugendheim GmbH gegründet und trug in den Folgejahren maßgeblich zur Etablierung der Einrichtung bei, der Anna von Gierke als Geschäftsführerin vorstand. 1922 wurde sie erste Heimleiterin im Landjugendheim Finkenkrug. Sie initierte und leite zudem den Ausbildungsbereich »Kinderheimpflegerin«. Die Säulen der Einrichtung waren ein Heim für erholungssuchende Kinder und eine Ausbildungsstätte für Kinderheimpflegerinnen. Beides bildete ein stabiles Konstrukt für die Kindersozialarbeit. Die Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung bot die Möglichkeit der finanziellen und politischen Unabhängigkeit. Das Landjugendheim blieb zunächst frei von staatlicher Bevormundung und mit Geflügelzucht und Gärtnerei auch wirtschaftlich unabhängig.....Im Jahr 1933 enthoben die Nationalsozialisten Anna von Gierke, der Mitbegründerin der Sozialpädagogik in Deutschland, auf Grund ihrer jüdischen Abstammung aller Ämter. Alle jüdischen Mitarbeiterinnen wurden entlassen - darunter auch Alice Bendix. Anna von Gierke zog sich aus dem geschäftsführenden Bereich der GmbH zurück, arbeitete aber weiterhin mit. Isa Gruner führte nun im Sinne Anna von Gierkes die Geschäfte der Landjugendheim Gmb