Gerippte Vase in Balusterform mit langem schlanken Hals über konkav geschwungenem, achtseitigem hohen Fuß. Der Korpus ist durch Einschnürungen vom Sockel- und Halsbereich abgesetzt, der Hals zusätzlich mit einem hervortretenden Wulst oberhalb des Übergangs vom Korpus versehen. Auf dem Boden blass die Signatur R[ewendt] (zur Marke siehe Graesse, Führer für Sammler von Porzellan und Fayence, 1986, S. 146). Sichtbarer Scherben rötlichbraun, Glasur weiß, stellenweise durchscheinend, Inglasurbemalung in verschiedenen Blautönen: auf der Fußplatte, dem Korpus, Halswulst und Hals gleichmäßiger Blumen-, Mäander- und Punktedekor mit einzelnen hervorgehobenen Chrysanthemenblüten und sogenannten Petersilienblättern, auf dem Fußring Mäander. Glasurabplatzungen am Fuß- und Mündungsrand und einer Rippe des Korpus, dort und am Halsbereich punktförmige geplatzte Glasurbläschen. ..Üblicherweise deckte die Glasur aus einer Blei-Zinnoxid-Mischung die gesamte Oberfläche des Scherbens (d. h. des gebrannten Tongefäßes) weiß ab und kam damit der Farbe des begehrten Porzellans nahe (siehe zum Folgenden u. a. Rudi, Europäische Fayencen, 2017, S. 16–23; Mauter/Peibst, Barock-Fayencen, 1994, S. 11–17; Schandelmaier, Niedersächsische Fayencen, 1993, S. 247–250). Bemalt wurden die gebrannten und glasierten Gefäße entweder mit sogenannten Scharffeuerfarben wie in diesem Beispiel in Kobaltblau; Mangan, Grün, Gelb und Schwarz konnten ebenfalls verwendet werden, da sie wie das Blau den besonders hohen Temperaturen im Ofen widerstehen konnten. Bei einem zweiten, dem sogenannten Scharffeuerbrand, verband sich die Glasur mit den Farben zu einer Einheit. Der Nachteil dieses Vorgehens bestand in der Unmöglichkeit der Korrektur: Die Farbe tauchte beim Zeichnen direkt in die Glasur ein, so dass auch von Inglasurmalerei gesprochen wird. Aufglasur- oder Muffelmalerei kann nach dem zweiten Brand erfolgen. Sie lässt eine größere Variation der Farben zu, auch sind Korrekturen möglich. Diese Form des Dekors benö