Karaffe aus farblosem Glas, kugelrunder Korpus, hochgestochen, mit hohem, zylindrischem Hals, angeschmolzener Henkel; die Wandung mit acht Vertikalrippen aus gekniffenen Glaswulsten, am Boden übereinander gelegt, am Halsansatz mit einem gerieften Glasfaden verschmolzen, der Henkel auf einer Rippe aufliegend. Mündungsrand mit umgelegtem gerieftem Faden. Die Wandung zwischen den Rippen ist mit einem geätzten Dekor aus Weintrauben, Fruchtkörben und der Darstellung eines Kranichs oder Reihers verziert, alle feinen Linien geschnitten. Der zugehörige Kugelstöpsel ist hohl, am Ansatz matt beschliffen und trägt ein geätztes Ornament aus einer Wellenlinie...Die Henkelflasche dürfte aus dem dritten Drittel des 19. Jahrhunderts stammen. Im Historismus waren derartig aufwendig gearbeitete Glasobjekte nach historischem Vorbild der Renaissance überaus beliebt. Mehrere Vergleichsstücke sind überliefert, die nach Holland verortet sind (vgl. Klesse. Glas, 1963, Kat. 423, S. 180).