![Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte / Digitalisierungslabor der FH Potsdam [CC BY-NC-SA]](https://asset.museum-digital.org/brandenburg/images/10/49857-bk-2016-955/das_potsdamer_stadtschlos/das-potsdamer-stadtschloss-49857.jpg)
Die 1733 publizierte Radierung ist eine Variation aus der von Friedrich I. in Auftrag gegebenen 52teiligen Ansichtenserie „Vues des Palais et Maisons de Plaisance de S. M. le Roy de Prusse, Augsburg (Ansichten von Schlössern und Lusthäusern Seiner Majestät dem König von Preußen)“. Die Zeichnungen und Radierplatten fertigte der Architekt und Kupferstecher Jean Baptiste Broebes (vor 1660-nach 1720) an, Professor für Baukunst an der wenige Jahre zuvor gegründeten Akademie der Künste. Broebes entwarf in dieser Idealansicht des Potsdamer Stadtschlosses einen dreigeschossigen Bau mit einer Variante des 1701 durch Jean de Bodt errichteten Fortunaportals. Friedrich I. hatte es anlässlich seiner Krönung zum ersten König in Preußen in Auftrag gegeben. Die Zeichnung von Broebes entstand nach Hans-Joachim Giersberg ebenfalls um diese Zeit (Giersberg, Das Potsdamer Stadtschloss, 1998, S. 39-42). Die Radierungen von Broebes wurden posthum 1733 durch den Augsburger Verleger Johann Georg Merz (1694-1762) herausgegeben. Einige der Blätter, so auch dieses, wurden mit Variationen in Staffage und der Gartenanlage um 1740 von Martin Gottfried Gropius, ebenfalls in Augsburg, erneut publiziert. In der neuen Auflage erhielt diese Radierung die Nr. 1 (Inv.-Nr. 79-91-K2a). Die Grafik gelangte 2016 als Schenkung aus Privatbesitz ans Museum. [Uta Kumlehn]