Nachdem im Frühjahr 1950 eine Abordnung von Architekten der neu gegründeten DDR unter Leitung des Aufbauministers Lothar Bolz (1903-1986) in die Sowjetunion gereist war, um sich mit den dortigen Prinzipien der Architektur und des Städtebaus vertraut zu machen, wurden am 27. Juli 1950 vom Ministerrat der DDR die „16 Grundsätze“ der Stadtplanung erlassen. Dies sollte für die kommenden Jahre auch die Potsdamer Stadtplanung bestimmen. Danach hatte das Zentrum „die wichtigsten politischen, administrativen und kulturellen Stätten“ aufzunehmen. Die Plätze waren bestimmt für „die politischen Demonstrationen, die Aufmärsche und die Volksfeiern an Festtagen“. Mohr entwarf danach „viele Skizzen und Pläne (…) für Demonstrationsplätze innerhalb des alten Potsdam, die als Hauptsache des Städtebaues mit eingeordnet werden sollten“. Immer neue Standorte schlug er vor – hier einen nordöstlich der Nikolaikirche – bis 1952 das Gelände des Alten Marktes westlich der Nikolaikirche dafür festgelegt wurde. [Thomas Sander]