König Friedrich Wilhelm II. von Preußen ließ 1794 das kleine, mit Holzbohlen verkleidete Lustschloss auf der Pfaueninsel, in der Havel gelegen zwischen Düppeler Forst und Königswald bei Sacrow, errichten. Als romantische Ruinenkulisse sollte es auch aus der Ferne, vom Potsdamer Marmorpalais aus, als „verfallenes römisches Landhaus", wirken. Später nutzten Friedrich Wilhelm III. und seine Gemahlin Königin Luise mit ihren Kindern das Schloss als Sommersitz. ..Schon im Schlossinventar von 1823 ist eine Turmuhr „von Eisen mit Schlage-Werk“ im Treppenturm erwähnt. Wann dieses durch das jüngere, um 1870 zu datierende von Moritz Albert Pieper (1819-nach 1891) gelieferte ausgetauscht wurde, ist nicht bekannt. Pieper war von 1867 bis 1890 Königlicher Hofuhrmacher in Potsdam, was er auch stolz in seiner Signatur erwähnt. ..Im obersten Stockwerk des südlichen Turms befindet sich eine Wandnische für das Uhrwerk. Diese ist in der Mitte mit zwei hölzernen Türen, oberhalb und unterhalb davon mit jeweils einer Klappe verschlossen. Oben sind die Umlenkrollen sichtbar, unten das Pendel. Draußen, unterhalb der Brücke, die die beiden Türme des Schlösschens verbindet, hängen eine kleine und eine große Bronzeglocke. Sie werden über Stahlseile vom Uhrwerk im Turminneren gesteuert. (Silke Kiesant)