Die Inschrift an einer der vier Seiten informiert darüber, dass diese Sonnenuhr für den preußischen Kronprinzen, den späteren König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861), hergestellt wurde. Es handelt sich um eine etwa 1830 gearbeitete Kopie nach dem Vorbild der Sonnenuhr aus dem Schlosspark von Schwedt/Oder aus dem Jahr 1740. Die Anfertigung dieser Kopie steht im Zusammenhang mit der 1829 bis 1835 für den Kronprinzen erbauten Anlage der Römischen Bäder im Park Sanssouci. Seit 1834 ist sie am Weg, westlich vom Gärtnergehilfenhaus nachweisbar. Zwischenzeitlich erhielt sie wenige Meter entfernt einen Platz auf der Weggabelung an der Meierei; 1998 kehrte sie an ihren früheren Standort zurück.....Das originale Kunstwerk in Schwedt soll Markgraf Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Schwedt (1700-1771) von einer Bildungsreise aus Italien mitgebracht haben. Nach dem Aussterben dieser Nebenlinie der Hohenzollern (1788) ging der Großteil des Besitzes an die preußische Krone. Seit 1794 lebten in der Schwedter Residenz kurzzeitig Prinz Friedrich Ludwig Karl von Preußen (1773-1796), Sohn Friedrich Wilhelms II., und seine Gemahlin Friederike (1778-1841), Onkel und Tante von Friedrich Wilhelm IV. Es ist anzunehmen, dass dem preußischen Kronprinzen, der 1834 selbst eine Italien-Reise unternahm, die ursprüngliche Herkunft der Schwedter Sonnenuhr durchaus bekannt war und er damit einen inhaltlichen Bezug zwischen den im Stil italienischer Architektur geschaffenen Römischen Bädern und der Gartensonnenuhr schaffen wollte. ....Solche Uhren sind besonders häufig in historischen Parks Italiens und Englands anzutreffen. Als Bestandteil des sentimentalen Gartens dienten sie nicht nur der Dekoration, sondern waren sowohl Statussymbol als auch Luxus- und Schauobjekt. Kunstvolle Vielflächensonnenuhren und die damit verbundene komplexe Zeitablesung an vielen Stellen des Uhrenkörpers erfreuten nicht nur damals die höfische Gesellschaft. Bis heute faszinieren die zahlreichen Neben