Unterer Teil eines dünnwandigen Fläschchens mit leicht hochgestochenem Boden aus grünem Glas. ..Kleine Rundfläschchen mit angeschmolzener Fußscheibe wurden im 17. und 18. Jahrhundert in nahezu allen deutschen Glasregionen hergestellt (vgl. Schaich, Reine Formsache, 2007, Kat. 248–251, S. 187f.; Dexel, Gebrauchsglas, 1995, Kat. 251, S. 220). Sie werden auch als "Nönnchen" bezeichnet, fanden vorwiegend Verwendung in Apotheken und dienten der Aufbewahrung von Arzneien und Kosmetika (vgl. Franze, Nönnchen und Blätterlein, 2018; Ders., Blätterlein, 2007, S. 32f.). In Brandenburg erzeugten die Glashütten Chorin, Zechlin, Globsow, Marienwalde und Bernsee nachweislich Arzneiflaschen in größerem Umfang (vgl. Friese, Brandenburgische Glashütten, 1992, S. 20, 42, 46, 63, 67). Das Fragment wurde 1957 im Erdreich einer Baustelle in der Friedensstraße Ecke Sankt-Annen-Straße gefunden, ganz in der Nähe des Museums. [Verena Wasmuth]