Zur Erinnerung an den Einzug des Nürnberger Burggrafen gehörte auch die Erörterung der Frage, welchen Weg der Hohenzoller 1412 genommen hatte, denn die Überlieferung seiner Reisestationen ist sehr lückenhaft, was Raum für Spekulationen ließ und Anlass zu manchen Streitigkeiten bot. Dass Friedrichs Weg über Ziesar und den Fiener Damm entlang der alten Heerstraße in Richtung Mahlenzien und durch den Gränert nach Brandenburg führte, war nicht nur für Robert Mielke, der dazu 1912 ein sogenanntes Erinnerungsbuch an den Zug des Burggrafen Friedrich von Nürnberg unter dem Titel „Auf dem Wege zum Kurhut“ veröffentlichte, sondern auch für den Superintendenten Boy aus Ziesar unstrittig. Solche Argumente gaben eine willkommene Begründung, Orte oder Punkte entlang der angenommenen einstigen Reiseroute als erinnerungswürdig hervorzuheben. Das 500-jährige Jubiläum bot auch dafür den gegebenen Anlass. So ließ Graf Ludwig von Wartensleben den Gedenkstein, den er schon 1905 an der alten Heerstraße bei Brandenburg hatte aufstellen lassen, nun mit einer Inschrift versehen, die auf den – aus der Rückschau – folgenreichen Zug des Burggrafen hinwies. Einen ebensolchen Stein mit Tafel ließ der Rittergutsbesitzer Sachsenberg im Beisein des Grafen von Wartensleben-Rogäsen und des Generalmajors von der Decken-Altengrabow am 21. Juni 1912 vor der Burg Ziesar aufstellen.