Die Ansicht eines schattigen Klosterhofes mit verziertem Säulengang, in dem Mönche in einer Prozession schreiten, gehört zu einer ganzen Werkgruppe, die im Rave-Werkverzeichnis unter dem Thema "Kloster im Walde" aufgeführt sind (vgl. Rave 1862-1899), zum Teil nach der Harzreise im Herbst 1833 entstanden. In ihnen finden sich romantische Sujets, wie mitteralterliche Klosterruinen, verlassene Klosterhöfe mit Reihern, Kreuzgänge mit Mönchen, Einsiedlern, oft mit der Kulisse von alten, wuchernden Bäumen und Büschen. Diese Themen, Ausdruck seiner Bedrücktheit, die sich 1835 zu einer schweren Melancholie verdichtete, sind kennzeichnend für Blechens Arbeiten nach dem Gebirgsaufenthalt. Dieses Aquarell entstand ebenso wie die Federzeichnung (Rave 1872) als Studie zu dem Leinwandbild gleichen Titels, das sich 1940 in Privatbesitz (heute Polen) befand.