![Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Lies, Wolfgang / Schwarz, Ilona (2014) [CC BY-NC-SA]](https://asset.museum-digital.org/brandenburg/images/202004/medaille-auf-den-regierungsantritt-kurfuerstentum-mark-brandenburg-herzogtum-preuSsen-kurf-2.jpg)
Das Bildnis des Kurfürsten Friedrich Wilhelm folgt dem für Münzen und Medaillen traditionellen Typus des nach rechts gewendeten Brustbildes. Namen und Titel in der Umschrift weisen die Rangstellung und Herrschaft als Markgraf von Brandenburg, Reichsfürst und Erzkämmerer des Deutschen Reiches, als Kurfürst und Herzog in Preußen aus. Auf der Rückseite sieht man den gekrönten brandenburgischen Adler über einen Teil der Erdkugel fliegen, kommentiert vom Leitspruch des Kurfürsten: DOMINE FAC ME SCIRE VIAM QUO AMBULATURUS SUM (Herr, zeige mir den Weg, auf dem ich wandeln soll [Psalm 143,8]). Das am Rand dargestellte Auge Gottes sendet die Antwort: CONSULAM TIBI OCULO MEO (Ich werde dich mit meinem Auge leiten [Psalm 32,8]). In der Fachliteratur wird die Prägung dieser Medaille bis heute mit dem Regierungsantritt des Kurfürsten Friedrich Wilhelm in Verbindung gebracht. Der Historiker Johann Carl Conrad Oelrichs (1722-1799) setzte sie an den Beginn seiner, der ersten, 1778 in Berlin erschienenen chronologischen Abhandlung von 82 während der Regentschaft Friedrich Wilhelms entstandenen Schaumünzen. Ausschlaggebend für die Einordnung war neben dem repräsentativen Bildnis wohl vor allem die Botschaft der für eine neue Ära der Regierung ersuchten göttlichen Führung und Begleitung.....Zwanzigjährig trat Friedrich Wilhelm 1640, acht Jahre vor dem Ende des verheerenden Dreißigjährigen Krieges, die Regierung an. Wirtschaft und Kultur lagen am Boden. Künstlerische Kräfte konnten erst langsam gewonnen werden. Betrachtet man das Medaillenbildnis genauer, wird offenbar, dass der Kurfürst nicht mehr im jugendlichen, sondern im Alter von mindestens 40 Jahren dargestellt ist. Unter dem üppig drapierten Mantelüberwurf trägt er das ihm 1654 verliehene Medaillon vom Hosenbandorden. Die massige Gestalt mit den markant strengen Gesichtszügen tritt stark aus der Fläche heraus. In der Plastizität des Bildnisses zeigt sich ein angehender Meister seines Fachs. Laut Signatur war der bis zu seiner B